Olozāga

[283] Olozāga, Don Salustiano O., war erst Advocat zu Logroño, wurde 1831 als Theilnehmer an der Verschwörung gegen Ferdinand VII. verhaftet, entfloh aber 1832 nach Frankreich; nach Ferdinands Tode 1833 zurückgekehrt, wurde er von Logroño in die Cortes gewählt, wo er sich unter den Vorkämpfern der Opposition gegen das Ministerium Isturiz auszeichnete. 1836 schloß er sich an Mendizabal an, aber nach der Revolution von la Granja trat er an die Spitze der monarchischen Opposition u. setzte es durch, daß die Regentschaft in den Händen der Königin Marie Christine gelassen wurde; 1838 weigerte er sich als Generalfiscal den General Cordova in Anklagestand zu versetzen, dennoch ernannte ihn Espartero 1840 zum Gesandten in Paris, was er bis 1843 blieb, worauf er nach der Mündigkeitserklärung der Königin Isabella, indem er sich den Moderados näherte, an die Spitze des Ministeriums Lopez trat, doch gerieth er sehr bald mit den eigentlichen Moderados, namentlich der Hofpartei, Narvaez u. Serrano, in Mißhelligkeiten. O., gegen den auch die Progressisten, seine politischen Freunde, mißtrauisch geworden waren, glaubte sein Cabinet nur durch Auflösung der Cortes halten zu können, u. ließ die Königin das Decret dazu in der Nacht vom 28.–29. Novbr. 1843 unterzeichnen. Da die Camarilla behauptete, O. habe der jungen Königin zu dieser Unterzeichnung die Feder gewaltsam in die Hand gedrückt, so erfolgte seine Entlassung, u. ungeachtet seiner Vertheidigung vor den Cortes mußte er nach Portugal fliehen, von wo er nach London u. später nach Frankreich ging; bei seiner Rückkehr nach Spanien 1846 wurde er verhaftet u. nach Pampeluna gebracht; zwar wurde er wieder freigelassen, mußte aber außer Landes gehen; 1847 wurde er zurückgerufen u. trat in die Kammer, wurde im Mai 1848 in Folge des republikanischen Aufstandes kurze Zeit verhaftet, kam aber bald darauf wieder in die Kammer.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 12. Altenburg 1861, S. 283.
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