Rüdt von Collenberg

[436] Rüdt von Collenberg, ein altes stiftsfähiges, zu den Rheinischen u. Fränkischen Cantonen der vormals unmittelbaren Reichsritterschaft gehöriges Geschlecht, dessen Stammburg Collenberg am Main im baierischen Landgericht Klingenberg liegt. Als Stammherr der noch blühenden Linie gilt: 1) Freiherr Stephan, welcher 1589 den Freiherrnstand erhielt, mit Dorothea geb. Höhlin v. Steinau vermählt war u. 1593 starb. Die Söhne von dessen Urenkel Freiherrn Johann Ernst (st. 1715), nämlich Wolf Ernst zu Bödingheim u. Ludwig Gottfried zu Eberstadt gründeten die noch blühenden Linien: A) Linie zu Bödingheim, deren jetziger Chef ist: 2) Freiherr Ludwig, Sohn des 1830 verstorbenen Freiherrn Wilhelm Ludwig, geb. 20. Juni 1799, war erst bis 1856 badenscher Staatsminister des Hauses u. der auswärtigen Angelegenheiten u. dann bis 1861 außerordentlicher Gesandter u. bevollmächtigter Minister in Wien. B) Linie zu Eberstadt: 3) Freiherr Franz, geb. 16. Nov. 1789, studirte die Rechte u. trat 1813 als Ministerialassessor in den badenschen Staatsdienst, wurde 1820 nach Manheim versetzt, kam 1824 wieder nach Karlsruhe als Rath im Ministerium, wo er 1830 Geheimer Rath u. Director der evangelischen Kirchensection wurde; 1832 ging er als Director der Regierung des Mittelrheinkreises nach Rastatt u. kehrte 1839 als Staatsrath u. Präsident des Ministeriums des Innern nach Karlsruhe zurück; seit 1844 pensionirt st. er 16. Mai 1860 in Karlsruhe. Gegenwärtiger Chef ist 4) Freiherr Rudolf, Sohn des Vorigen, geb. 1836.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 436.
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