[597] Spreng, 1) Jakob, genannt Propst (Praepositus), war Prior des Augustinerklosters in Antwerpen u. einer der ersten, welcher in den Niederlanden das Evangelium predigte, weshalb die Regentin 1522 sein Kloster zerstören ließ, ihn selbst lockten die Löwener Professoren nach Brüssel, wo er bei einem Colloquium zum Widerruf seiner evangelischen Lehrsätze gezwungen wurde; als er darauf doch bei seinen Lehren verharrte, wurde er verhaftet u. nach Brügge u. dann nach Brüssel gebracht, aber es gelang ihm zu entkommen, er ging eine Zeitlang nach Wittenberg zu Luther u. wurde 1524 Oberpfarrer in Bremen, wo er 30. Juni 1562 starb. Er schr. u.a.: Revocationum articuli, 1522, u. soll die Bibel mit ins Niederländische übersetzt haben; vgl. I. H. v. Seelen, De vita Jacobi Praepositi, Lüb. 1747. 2) Johann Jakob, geb. 31. Decbr. 1699 in Basel, studirte seit 1716 Theologie in Basel, ging mit dem Freiherrn von Schütz als Gesandtschaftsprediger nach Wien, wo er von Karl VI. als Dichter gekrönt wurde, stand 1726 als reformirter Prediger in Heilbronn u. wurde 1727 Prediger bei der Waldensergemeinde [597] Perouse in Württemberg, 1737 Pfarrer zu Ludweiler im Nassau-Saarbrückschen, 1743 Professor der Beredtsamkeit u. Dichtkunst in Basel, wozu er 1746 das Pfarramt am Waisenhaus u. 1754 die Professur der vaterländischen Geschichte u. 1762 die der Griechischen Sprache erhielt; er st. 24. Mai 1768 u. gab heraus: Neue Übersetzung der Psalmen Davids (Kirchenlieder) 1741; Auserlesene geistreiche Kirchen- u. Hausgesänge, 1741; Sammlung geistlicher u. weltlicher Gedichte u. Übersetzungen, Zürich 1748; Neue verbesserte Übereizung der Psalmen Davids, 1770, n. A. 1774.