[345] Valla, 1) Laurentius, geb. 1415 in Rom, lehrte Anfangs in Pavia u. Mailand Rhetorik, mußte aber seiner freien Ansichten wegen von hier fliehen u. ging 1443 nach Neapel, wo er Secretär des Königs Alfons V. wurde. Hier von der Inquisition der Ketzerei beschuldigt, wurde er zum Feuertode verurtheilt; zwar befreite ihn der König, aber er wurde öffentlich ausgepeitscht u. mußte Neapel verlassen; er ging nach Rom u. von dem Papst Nikolaus V. begnadigt, bekam er die Erlaubniß dort zu lehren u. st. 1457. Vorzüglich verdient machte er sich um die Reinigung des lateinischen Styles u. die Bekämpfung der scholastischen Gelehrsamkeit. Er schr.: Elegantiae latini sermonis, Venedig 1471, Par. 1575 u.ö.; De donatione Constantini M. (worin er diese Schenkung an den Papst freisinnig beleuchtete); De libero arbitrio; De voluptate ac de vero bono; Fabulae et facetiae u.a.; Werke gesammelt, Bas. 1540, Ven. 1592; außerdem die Geschichte Ferdinands von Aragonien, Par. 1521, u. die Übersetzungen des Thukydides, Lyon 1543, Herodot, Par. 1510, Äsop, Vened. 1519, u. von Homers Ilias, ebd. 1502, Fol.; seine Annotationes in N. T., von Erasmus herausgegeben, brachten ihn in den Ruf der Heterodoxie; Kleinere Schriften, Bas. 1543, Fol. Vgl. C. F. Helwing, De Laurentio V., Lemgo 1740. 2) Georg, Arzt im 15. Jahrh., geb. zu Piacenza, lebte zu Venedig; übersetzte mehre Werke der alten Ärzte.