[153] Whitefield (spr. Ueitsihld), Georg, Sohn eines Gastwirths in Gloucester, geb. 16. December 1714, verlebte seine Jugend in allerhand Ausgelassenheiten u. wurde dann bei seiner Mutter Kellner, setzte aber seine Ausschweifungen fort, auch nachdem er sich zum Besuch der Gelehrten Schule gewendet hatte; Ende 1731 kam er zur Besinnung, bereitete sich zur Universität vor u. wurde 1732 Servitor im Pembroke College zu Oxford, wo er sich mit den Methodisten verband. Nachdem er seit 1735 in seiner Vaterstadt gelebt u. in methodistischer Weise gewirkt hatte, wurde er 1736 ordinirt u. leitete nach seiner Rückkehr nach Oxford den dortigen Methodistenverein, predigte auch in London, Gloucester u. Bristol mit großem Beifall. 1738 reiste er nach Neu-Georgia in Amerika u. predigte mit Erfolg unter den Indianern, kehrte aber bereits im December d. I. nach England zurück, um Sammlungen zur Errichtung eines Waisenhauses in Savannah zu veranstalten, worauf er im August 1739 wieder nach Amerika ging u. 1740 das Waisenhaus Bethesda bei Savannah gründete. Nach seiner Rückkehr nach England 1741 gerieth er in Streit mit Wesley (s.d.), indem er sich der calvinischen Ansicht von der unbedingten Gnadenwahl angeschlossen hatte, trennte sich 20. März 1741 von demselben u. bildete eine eigene Partei (Whitefieldianer Whiteseidische Methodisten, Particularisten), s.u. Methodisten S. 193. Nachdem er bis 1744 in England, Wales u. Schottland gewirkt hatte, machte er seine dritte Reise nach Amerika, wo er vier Jahre blieb; dann nach England zurückgekehrt trat er mit Lady Huntingdon in Verbindung, wirkte bes. unter der Aristokratie für den Methodismus u. organisirte nun seine Partei. Auf seiner siebenten Reise nach Amerika starb er dort 30. Sept. 1770 in Newbury-Port. Vgl. P. Schaffhausen, De vita G. Whitefieldi, 1743; Life of W., Edinb. 1826 (deutsch von Tholuck, Lpz. 1834); seine Predigten, Briefe u. Contraversschriften herausgegeben von Gillies, 1771, 6 Bde.