Zecke

[541] Zecke (Ixodes Latr., Cynorrhaistes Herm.), Gattung der Milben; Körper lederartig, ausdehnbar, mit einem Hornschilde auf dem Rücken, Taster dreigliederig, liegen scheidenartig am meistens sichtbaren Rüssel, Füße mit gestielter Gabelklaue, woran ein Haftlappen; schmarotzen auf anderen Thieren, halten sich aber in Gebüschen, nahe an der Erde, auf u. halten sich mit zwei Füßen fest; fallen von hier auf vorübergehende Thiere, saugen sich mit ihrem Rüssel tief ins Fleisch, so daß man sie nur mit Verlust ihres Rüssels od. mit Ausreißung eines Stückchen Fleisches wegnehmen kann, werden durch Saugen ungemein groß, können in Menge der Gesundheit u. dem Leben der Thiere gefährlich werden, legen ungemein viel Eier; Arten: Hundszecke (Holzbock, I. ricinus), gelblich roth od. braun, von der Größe eines Leinkornes, wird, wenn er sich an durch den Wald gehende Thiere od. Menschen angesaugt hat, durch das genossene Blut bis zur kleinen Bohne groß u. gleicht dann in seiner Gestalt u. Größe den Samen des Wunderbaums (Ricinus communis), weshalb diese auch Zeckenkörner heißen. Er ist, wenn er sich angesaugt hat, vorsichtig abzunehmen, da sonst die zurückbleibenden Saugtheile Jucken u. Brennen verursachen; Schafszecke (I. reduvius), glatt, oval, schiefergrau, mit schwarzem Fleck vorn, an Hunden, Rindern, Schafen, wird bis 6 Linien groß. Um der Entstehung der Schafzecke vorzubeugen, bringt man die Lämmer im Juli od. August in ein Bad von 1 Pfund Arsenik mit 1 Pfd. Schmerseife u. 1 Pfd. gereinigter Pottasche in 16 Quart Wasser vermischt. Dieses Mittel schützt zugleich die Lämmer vor der Schafbremse u. deren Larven. Rhinoceroszecke (I. rhinocerotis), auf Nashornen; Amerikanische Waldlaus (Nigua, I. americanus), eine Geißel für Menschen u. Vieh in den amerikanischen Wäldern.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 541.
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