Herausgucken

1. Pahlke, kick rut, öss ôl Iser1. (Königsberg.) – Frischbier, 394; Frischbier2, 1981.

1) Eisen. Auch: kohl Iser, rôd Gesöcht. – Sprichwörtlicher Zuruf (Aufforderung) zur Aufmerksamkeit. Von einem unweit Königsberg wohnenden Schmiede, Pahlke, herrührend, den namentlich die nach dem Exercierplatz hinausziehenden Soldaten durch diesen Zuruf ärgerten.


*2. Er guckt heraus wie d' Katz aus'm Löckle Aewerch. (Rottenburg.)

Durch ein Spältchen nur.


[522] *3. Er guckt heraus wie eine Maus aus der Teigschüssel. (Schles.)


*4. Er guckt 'raus wie die Maus aus der Duckheide. (Köthen.)

Wenn z.B. ein kleines Gesicht in einem langen Haar und Barte steckt. Dazu wird mir aus Pommern bemerkt: Duckheide sei nicht zu erklären, es müsse ein Misverständniss vorliegen; dorth eisse es z.B.: herausgucken »as de Mûs ut'n Dück Heed«, d.h. er sieht heraus, wie die Maus aus einem Bund Werch.

*5. He kîkt ut de Prüke herut at Mutjen ut Dies Heede. (Holst.)

Früher im Holsteinischen von Leuten, die den Kopf seltsam possirlich frisirt trugen. Das »Dies Hêde« heisst in Ditmarschen so viel Hêde oder Werch, als für einmal auf den Spinnrocken oder Twêl gewunden wird.


*6. Herauskîken wie eine Eule aus dem Schmalztopf. (Ostpreuss.)


*7. Kîkst du mir dar herût?Volksbote, X.

Hast du solche Absichten.


[Zusätze und Ergänzungen]

* Du guckst heraus wie die Maus aus dem rupfnen Werg. (Rott-Thal.)


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
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