Herrengebot

1. Herrengebot düert drê Dage un ên Schofftîd1.Frommann, VI, 282, 685.; Goldschmidt, 93; Bueren, 569; Hauskalender, II.

1) Der Tag des Arbeiters hat drei Ruhepunkte: Die Zeit des Frühstücks, des Mittags und des Vesperbrots. Der Arbeitstag wird dadurch in vier Theile getheilt und ein solcher Vierteltag heisst 'n Schuft (Schaff- [581] oder Schuftid: Schaffzeit). (Vgl. Brem. Wb., IV, 726; Schütze, IV, 87.) Mit diesem Sprichwort unterdrückt der oldenburger Landmann jede aufkeimende Opposition gegen neue, ihm unliebsame Anordnungen. Er meint, sie werden ohnehin nicht von Dauer sein.


2. Herrengebot gehet für Gottes gebot.Petri, II, 376; Henisch, 1692, 29.


3. Herrengeb ot geht allen vor.Pistor., VII, 94.


4. Herrengebot wehret drei Tage.Petri, II, 376.


*5. Es ist kein Herrengebot.

Man kann's thun, man kann's auch lassen; es ist nicht so peinlich damit.

Holl.: Het is geen heeren-gebod, men mag het doen en men mag het laten. (Harrebomée, I, 295.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 581-582.
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