Landmann

1. Der Landmann hasst, wenn es donnert über dem dürren Ast. (Eifel.) – Reinsberg VIII, 57.


2. Der Landmann muss seinen Pflug selbst führen, wenn es gedeihen soll.


3. Der Landmann weiss nicht, was er thut.

Wie viel bei seiner Ernte auf Rechnung seines Fleisses und wie viel auf den Segen Gottes kommt.


4. Ein Landmann, der nur Weizen säet, kann leicht eine Misernte haben.

Holl.: Een landman, die maar alleen tarwe zaait, ziet zijnen oogst dikwijls mislukken. (Harrebomée, II, 8.)


5. Ein Landmann hat nur drei ruhige Nächte.

Holl.: De landman slaapt maar drie geruste nachten. (Harrebomée, II, 8.)


6. Ein Landmann ist immer im folgenden Jahre reich.

Von denen, die in der Hoffnung auf künftigen Gewinn reich sind, auf eine reiche Ernte hoffen. Von den Landwirthen entlehnt, die sich vom nächsten Sommer immer eine reiche Ernte versprechen und darauf hin Schulden machen.


7. Ein Landmann spricht von Ochsen, Scheun' und Flegel, ein Seemann von Stürmen.

Holl.: Een landman spreckt het liefst van zijne ossen, een zeeman van zijne stormen. (Harrebomée, II, 8.)


8. Kein Landmann kann Zeuge sein wider einen Bürger. (S. Gast 82 u. 101, Jude 52 u. 62 und Kum pan 1.) – Graf, 457, 815.

Mhd.: De kein lantmann mag gezug sin wider einen burger. (Gaupp, I, 116, 5.)


[Zusätze und Ergänzungen]

9. Wer mit dem Landmann eine Gans isst, der muss die Federn theuer bezahlen.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
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