1. Dat gêf Lucht, säd de lütje Dêrn, un krêch twê Kinner up ênmal. (Holst.) – Hagen, 91, 20.
2. Dat gifft Lucht in de Kât1, hadd de Kerl seggt, hadd de letzte Pann2 van't Hûs reten. – Hauskalender, IV.
1) Kate = Hütte, schlechte Wohnung, die Kothe, daher Köther, Köthner, Kothsasse, engl. cot, cottage, holländisch kot.
2) Pfanne, hier: Dachziegel. (Stürenburg, 104 u. 172a.)
3. Os de Lugt go vollen, we goan ol d'roun her zyn. (Franz. Flandern.) – Firmenich, III, 698, 30.
Wenn die Luft (hier der Luftkreis, der Himmel) wird fallen, so werden wir alle darunter sein.
*4. Dai sühd in de Locht as en Vuegelfänger. (Grafschaft Mark.) – Frommann, V, 163, 162.
*5. Dar wahnt Hans van der Lucht (Luft). – Richey, 155.
Wird von einem verfallenen Hause und zerbrochenen Fenstern gesagt, wo die Luft durchgeht.
*6. Es kimmt schon da Lucht daher. (Oberösterreich.)
Eine von Hoefer angeführte, jetzt aber nur selten gehörte Redensart, um zu sagen: es geht schon auf die Neige, weil derjenige, welcher nicht mehr viel Geld im Sacke, in der Tasche hat (Börsen trug man zu jener Zeit nicht), nahm er ein Stück heraus, zugleich »Lucht«, d.h. hier Fasern, Staub u.s.w., wie derlei in Säcken und Taschen sich ansammelt, hervorzog. (Baumgarten.)
*7. Is de Lucht rein? – Schütze, III, 31.
Ist die Luft rein? Sind die gefährlichen oder widerwärtigen Elemente aus der Gesellschaft fort?
*8. Na, dat öss doch nicht von de Lucht gestahle. (Darkehnen.)