Pfaffengierigkeit

1. Papengierigkeit un Guodes Barmhiertigkeit waihert (währt) van niu an bis in Aiwekeit. – (Delbrück.) – Firmenich, I, 361, 1; für Lippe: Firmenich, I, 267; für Hannover: Schambach, II, 332; für Osnabrück: Lyra, 143; für Holstein: Eichwald, 1474; ostfriesisch bei Kern, 357.


2. Pfaffengierigkeit und Gottes Barmherzigkeit dauern in Ewigkeit. (S. Gott 245.) – Körte, 4707; Simrock, 7769; Braun, I, 3220; Masson, 275.

»Ein Georg von Oss begehrt von einem Messpriester, dass er ihm vergönne wolt sein Hündlein auf den Kirchhof zu begraben, sagend, dass das Hündlein ihm (Pfaffen) in seinem Testament wohl bedacht. Der Pfaff liess es ihm zu. Als die sechs Wochen vmb, begehrt der Pfaff von Georgen von Oss dasjenig, so ihm das Hündlein vermacht. Georg von Oss sagt ihm, er müst an des Hündchens Erben suchen und fordern, wann sie das Testament eröffneten. Recht sagt man: Pfaffen Gierigkeit und Gottes Barmhertzigkeit wehrt in Ewigkeit.« (Zinkgref, III, 283.)

Lat.: Vatum genus avarum. (Seybold, 618.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1239.
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