1. Pâfgôt, Rafgôt, Düvel helt den Sack op. – Simrock, 7772b.
In Köln: Pâfgôt, Râfgôt, d.h. die Pâfen, die wissen et zusammen zu rafen. (Bagel, 44.)
2. Pfaffenguet thuet nöt guet. – Zaupser, Idiot., 92.
»Pfaffengut thut kein gut, wanns ein weltlicher Mensch ein thut.« (Sutor, 349; Dove, Sprichwörterbrevier, 672.)
3. Pfaffen Gut faselt nicht, Predigt hören versäumet nicht, Almosen geben armet nicht, vbel Gut reichet nicht. – Latendorf II, 24.
4. Pfaffengut faselt (gedeiht) nit. – Franck, II, 191b; Gruter, I, 62; Petri, III, 11; Luther's Tischr., 275b; Egenolff, 272a; Zinkgref, IV, 244; Eiselein, 378 u. 507; Simrock, 7770.
»Was der pfaff mit der zungen vnnd der kriegsman mit der kling genimmt, das faselt nit.« »Du sprichst: Ich hab' einen Pfaffen geerbt. So hast du Quecksilber geerbt, das da verderbt all deine andern Güter.« (Eiselein, 507.)
5. Pfaffen Gut fleucht zum fenster uth. – Henisch, 1152, 50; Petri, III, 11.
6. Pfaffengut hat Adlersfedern. – Eiselein, 507.
Es ist pars de tunica Christi. (Luther.)
7. Pfaffengut, Klosterbeute. – Luther's Tischr., 275b; Simrock, 7772a; Körte, 4708; Braun, I, 3271.
»Wir vom Adel haben die Klostergüter vnter vnser Rittergüter gezogen, nun haben die Klostergüter vnser Rittergüter gefressen, dass wir weder Klostergüter noch Rittergüter mehr haben. Ist also ein wahr Sprichwort, dass das geistliche gut habe Adlersfedern art vnd natur, die alle andern Federn, bey welchen sie gelegt werden, verzehren; aber die Weltmenschen achten das [1239] wenig, sagen darauff: Pfaffengut raffengut.« (Zinkgref, IV, 91.) »Es ist der bawren Sprichwort: Pfaffengut, Rappengut. Denn der gemeinsten Klagen eine ist, dass ein Pastor auff seinen Pfarrgütern nichts behalten kan, es wird jm alles entzogen vnd gestolen.« (Sarcerius, 317.)
8. Pfaffengut, Raffelgut geht zusammen in einen Fingerhut. – Mayer, I, 146.
»Denn die geistlichen Herren werden von ihren Köchinnen ausgeplündert.« (Weber, Papstthum, I, 354.)
9. Pfaffengut, Raffengut (Raffelgut). – Petri, III, 11; Gruter, III, 75; Lehmann, II, 491, 4; Pistor., VII, 74; Zinkgref, IV, 244; Simrock, 7772; Frischbier2, 2897; Zaupser, Idiot., 92; für Aachen: Firmenich, I, 491, 16; für Meurs: Firmenich, I, 407, 388; für Köln: Firmenich, I, 471, 9.
In Aachen: Pâfgot – Râfgot. »Errafftes, unrecht erworbenes, nicht gedeihendes Gut.« (Luther's Werke, von Gerlach, XXIV, 76.) »Pfaffen Gut, Raffen Gut, es zustaubet, zufleucht vnnd zufleusset wie Wasser, denn es ist mit tuck, list vnd bösen räncken zu wegen gebracht.« (Mathesy, 32a.)
10. Pfaffengut und Priesterseel' kommen beide in die Höll.
Böhm.: Knĕžské nachování, židovská duše: to obé do pekla kluše. (Čelakovský, 337.)
Poln.: Żydowska dusza a księże zebranie po śmierci bóg wié, komu się dostanie. (Čelakovský, 337.)
11. Pfaffengut fliesst in 'nen Fingerhut. – Junker und Pfaffen, II, 272.