Sakrament

1. Die sieben Sakramente des Teufels sind: ein englischer Krämer, ein Jude, ein Baseler, eine alte Nonne, ein Hofschranz und ein Affe.Eiselein, 536.


2. Ich will die Sakramente, nachdem man sie gibt; ist der Gaukel umsonst, so bringt ihn her. Eiselein, 536.

Lat.: Ad clitellas natus. (Eiselein, 538.)


3. Kein Sakrament kann Leben den Todten wiedergeben.

Frz.: Le sacrement est fait de pain et de vin. (Leroux, I, 28.)


*4. 'S Ment dahalten.Lindermayr.

Man meint, wenn man auch das Wort Sakrament fluchend ausspreche, so sei doch die Sünde geringer, wenn man sich nur der beiden ersten Silben scheltend bediene und die letzte Silbe »ment« zurückhalte.


*5. Sackerment noch eins.

Bestätigender oder Nachdruck gebender sprichwörtlicher Ausruf oder Zusatz: »Der muss ja wissen, dass es eine schändliche Lüge ist und Verleumdung, sackerment noch eins.« (Holtei, Eselsfresser, I, 183.)


*6. Zum Sackerment!

Sprichwörtlicher Ausruf des Unwillens. Das Wort Sackerment wird wie die Namen Gott, Jesus u.s.w. in verschiedenen Formen und Verstümmelungen zu Ausrufen, Verwünschungen u.s.w. angewandt. Man sagt Potz (s.d.) Dausigsapperlot! Potz Dausig (s. Teufel) Sack .... voll Ente! (Bei der ersten Silbe ist das Wort unterbrochen, um durch andern Schluss davon abzulenken.) Aehnlich sagt Fischart: Sackermen ... schenkopf! Und Moscherosch (II, 668): Botz hundert tausend Sack ... voll Enten. Ferner: Düsigh Sappermost. (In Hebel's Alemannischen Gedichten: »z' Mülle uf der Post, Dusigsappermost!«) Sapperlot! Sackerlot! Sapperment! Sappermenter! Sappermost! Sapperlotwille! Sapristi! Sacker-di-bîgger-di- bois. (Elsass.) Standare Sapperment! (Strassburg.) Potz Hecke Sapperment! Sack ... am Bändel! Potz heilige Sack ... am Bändel! (Vgl. Frommann, II, 504 u. 507; IV, 464.) Bîm Saliment! Granade Sapperlot! Rasperment! (Geiler, Narrenschiff, Ausgabe von Höniger, 88b.) Botiz tausendt Rasperment! (Fischart, Gesch.) Potz Schlapperment! (Rochholz, 330.) Himmelsackerment! (H. Schmid, Almenrausch und Edelweiss.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 1843.
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