Schorf

Schorf (s. Grind, Krätze und Schäbe).


1. An Schorf soll man nicht tasten.

Verharschte, wunde Stellen soll man nicht berühren.

Holl.: Schurft is ligt geraakt. – Schurft wil niet geraakt zijn. (Harrebomée, II, 264a.)


2. Der Schorf ist eine alte Krankheit der Kröte.

Jung gewohnt, alt gethan.


3. Mein Schorf und deine Krätze sind von gleicher Schätze.

Sind an Werth, d.i. Unwerth gleich.

Holl.: Mijn schurft en jou krets zollen wel hetzelfde zijn. – Mijn zeer is zoo goed als zijn schurft. (Harrebomée, II, 264a.)


4. Schorf lehrt klauwen. (S. Grind 5 und Placke.) – Petri, II, 357.


5. Schorf lehrt krauen.

Holl.: Schurft leert wel kraauwen. (Harrebomée, II, 264a.)


6. Schorf und Grind will bessern mit Jucken (Krauen) ein (einfältig) Kind.

Holl.: Die het schurft met kraauwen wil goed maken, zal aan het einde leeren, dat hij kwalijk begonnen heeft. (Harrebomée, II, 264a.)


*7. Er will andern den Schorf heilen und ist selber schäbig.

Holl.: Gij zijt zelf schurftig, en wilt een ander beregten. (Harrebomée, II, 264b.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 4. Leipzig 1876, Sp. 327.
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