1. Die Spinnweben fahen wol die kleinen Fliegen, aber die Mühlsteine fahren durchhin.
Span.: La telaraña suelta al rato, y la mosca apuna. (Bohn I, 228.)
2. Im Spinnweb bleiben nur mucken vnd fliegen hangen, die grossen Hummeln vnd Weffzen reissen hindurch. – Henisch, 250, 47; Petri, II, 400.
Die Russen verspotten dergleichen Unternehmungen mit unzureichenden Mitteln durch das Sprichwort: Die Spinne sah das Kamel, sogleich spann sie ein grosses Netz. (Altmann VI, 428.)
3. Spinnweben und der Verliebten Zorn dauern nicht so lange (sind nicht fest) wie Hagedorn.
*4. Em schall nîn Spinnewupp aver'n Mund wassen. (Stadland in Oldenburg.) – Firmenich, III, 25, 25.
*5. Er hat den Kopf voll Spinnweben.
Eitler Einbildungen.
*6. Er hat nichts, weder hinter sich noch vor sich als Spinnweben.
Lat.: Abundat araneis propter in opiam. (Seybold, 3.)
*7. Er lässt kein Spinnweb für dem (Mund?). – Luther's Ms., S. 8.
Das letzte Wort ist unleserlich, ich vermuthe aber, dass es Mund heisst, wofür der Sinn und die uns bekannte Redensart sprechen. Der Redselige, Schwatzhafte. »Wollt ich keins schweigens mich anmassen, fürm Maul kein spinnweb wachsen lassen.« (Waldis, II, 57, 13.)
Holl.: Er zal geen spinneweb voor zijn' mond groeijen. (Harrebomée, II, 290a.)
*8. Es ist voll Spinnweben. – Eiselein, 574.
*9. Es nutzt so viel als spinnweben zum Kleide. – Lehmann, 834, 3.
*10. Es sind noch keine Spinnweben darüber. – Eiselein, 574; Simrock, 9756.
*11. Sie lässter kêne Spinnewebe übers maul wachsen. – Robinson, 169.