1. Dat verdrütt mi doch, sä de Dêf, as he nah'n Galgen güng. – Peik, 196, 75.
2. Es verdreusst ein alten Mann, wenn man jhn bey dem Bart wil halten. – Petri, II, 302.
3. Es verdriesst den Alten, dass man ihn beim Barte zupft.
Lat.: Quando senex trahitur cum barba jure movetur.
4. Es verdriesst einen Bettler, wenn der andere vor der Thür steht.
Lat.: Figulus figulo invidet faber fabro.
5. Man muss offt on verdrissen den Pfeil nach dem Ziel hinschiessen. – Eyering, I, 25.
6. Verdriess – geniess. – Henneberg, 131.
Wer geniessen will, muss sich vorher die Arbeit nicht verdriessen lassen.
7. Was mich kann verdriessen, will ich nicht wissen.
Mhd.: Ein man des dicke vrâget des in vil lîhte betrâget obe er ez hôrte sagen. (Krone.) (Zingerle, 159.)
8. Was uns verdriesst, das bleibt im Haus, und was uns lieb ist, flieht (will) hinaus.
Böhm.: Co nás mrzi, to se nás drži, a co jest mílo nám, to nechce k nam. (Čelakovsky, 158.)
9. Was uns verdriesst, das klebt uns an, und was uns freut (lieb ist), will nicht heran.
10. Was verdreusst, das lest man nicht leicht verrosten oder schimmel drauff wachsen. – Lehmann, 779, 1.
11. Wens verdreusst, der gee sein ab. – Hofmann, 30, 52.
12. Wen's verdriesst, dass seine Haut ist ganz, der zieh' einen schlafenden Hund beim Schwanz.
*13. Den verdriesst es, dass er gehen gelernt hat.
Ist sehr faul.
[1539] *14. Es verdreusst jn teufelisch, dass ... – Wicelius, Dialogorum.
Böhm.: Mrzí mne co ĕervívý pes co čert. (Čelakovsky, 554.)
*15. Es verdriesst mich an der linken Zehe.
Eben nicht stark.
16. Es verdriesse den Teufel oder seine Mutter. – Dietrich, I, 214.