1. Die zuletzt zugriffen, müssen abführen. (S. ⇒ Eingewinnen u. ⇒ Einschiffen 2.) – Graf, 281, 339.
Isl.: Tha skulo their afbera er sid hurst toko. (Jarnside, 127, 20.)
2. Greif zu, weil's Zeit ist. – Henisch, 1737, 56; Petri, II, 849.
3. Greif zu, wenn dir nicht die Hände gebunden sind. – Braun, I, 980.
4. Greif zu, wenn es Zeit ist.
Holl.: Grijp, als het tijd is. (Harrebomée, II, 331a.)
5. Greiff zu, so werd ihr desto ehe gehenckt. – Gruter, III, 45; Lehmann, II, 238, 81.
6. Greyff (ehrlich) zu, ehe dir die hende gebunden werden. – Agricola I, 316; Latendorf III, 428; Guttenstein, I, 65; Gruter, I, 45; Egenolff, 179b; Henisch, 1737, 54; Schottel, 1134a; Petri, III, 7; Eiselein, 258; Simrock, 4041; Gaal, 1800; Grubb, 130; Sailer, 277; Körte, 2579.
»Wer was will haben hie auff Erden, greiff zu ehe d' Hand gebunden werden.« (Froschm., Vv, Vb.) Benutze jede Gelegenheit, dir auf eine rechtliche Art einen Nutzen zu schaffen, ehe sie entflieht.
Lat.: In ignavum. – Quid cessas? cur non manibus piger uteris ante quam strictam vinclis moestus utramque geras? (Glandorp, 88, 183.)
7. Greyffet zu, yhr solt gefatter werden. – Agricola I, 641; Latendorf III, 420; Lehmann, II, 232, 167; Henisch, 1737, 55; Simrock, 1042.
8. Rasch zugreifen thut's.
Schnelle Hülfe ist doppelte Hülfe. Eine Handlung erhält oft ihren Werth durch die Schnelligkeit, mit der sie ausgeführt wird. Was du thun willst, das thue bald.
Lat.: Accio cara fore quit brevitate more. (Reuterdahl, 19.)
Schwed.: Skoth oer gagn giorth. (Reuterdahl, 19.)
9. Wenn es bloss aufs Zugreifen ankommt, ist die Kuh unser.
Frz.: S'il ne tient qu'à battre, la vache est à nous. (Lendroy, 112.)
10. Wenn man nicht zugriffe, wie wolt man essen. – Henisch, 950, 5.
11. Wer nicht zugreift, bekommt (hat) nichts.
Wer etwas erwerben will, muss sich rühren, muss die Augen offen haben und die günstige Gelegenheit ergreifen. Aber auch in dem Sinne: Mit der Ehrlichkeit bringt man es nicht weit; es ist schwer, durch streng rechtliche Mittel zu Wohlstand zu gelangen.
It.: Chi non ruba, non ha roba. (Biber.)
12. Wer zuerst zugreift, behält. – Graf, 281, 328.
Wer vor kommt, mahlt vor. Wer einen Vertrag zuerst abgeschlossen, der ist im Vorrecht, es handle sich um Kauf oder Gabe, um Miethe oder andere Verträge. Wer seinen Platz auf einem Postwagen oder einem Schiff zuerst gewonnen, geht denen vor, die später erscheinen.
Isl.: Sa skal hava er fyrre tek. (Jarnside, 97, 16.)
13. Wie man zugreift, so wird man geklopft.
Schnelles Unrecht, schnelle Strafe.
Frz.: Aussitôt pris, aussitôt pendu.
14. Wo viel Zugreiffens ist, da muss man wol verschliessen. – Petri, II, 817.
15. Zugreifen ist besser, als hinten nach laufen.
*16. Du greifst mit der Hand hinten zu; ich fürchte, sie werde dir stinken.
*17. Er greift gern zu. – (Sutor, 368.)
In dem Sinne: Hat lange Finger.
Lat.: Viscatos (visco tinctos) manus habet. (Seybold, 639.)
*18. Er greifft zu (stiehlt) wie ein Böhme. – Simplic. I, 297.
19. Wer zugreift, dem gehört die Welt.
It.: Chi ha poca vergogna, tutto il mondo è suo. (Bohn I, 82.)
Buchempfehlung
Im Dreißigjährigen Krieg bejubeln die deutschen Protestanten den Schwedenkönig Gustav Adolf. Leubelfing schwärmt geradezu für ihn und schafft es endlich, als Page in seine persönlichen Dienste zu treten. Was niemand ahnt: sie ist ein Mädchen.
42 Seiten, 3.80 Euro