Himmel [2]

[389] Himmel (Friedr. Heinr.), ein durch die Zartheit und Anmuth seiner Melodien beliebt gewordener Componist, wurde 1765 zu Treuenbrietzen in der Mark Brandenburg geboren und studirte Theologie. Dabei hatte er sich, durch Talent unterstützt, eine große Gewandtheit im Clavierspiel erworben. Er kam nach Potsdam, um sich zur Übernahme einer Feldpredigerstelle examiniren zu lassen, da hörte der König Friedrich Wilhelm II. von seiner Kunstfertigkeit und ließ sich von ihm mehremal auf dem Clavier vorspielen, und so sehr wußte sich H. bei dieser Gelegenheit den Beifall des Königs zu erwerben, daß dieser ihn zu seinem Kapellmeister ernannte und ihn auf Reisen schickte. Er blieb, jeden Ruf ins Ausland ausschlagend, in dankbarer Liebe dem preuß. Königshause zugethan, in Berlin bis an seinen 1814 erfolgten Tod. H. zeichnete sich besonders als Liedercomponist aus und componirte auch Opern oder vielmehr Liederspiele, unter denen »Fanchon« noch mit Beifall gehört wird.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 389.
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