Theodor Storm Carsten Curator Eigentlich hieß er Carsten Carstens und war der Sohn eines Kleinbürgers, von dem er ein schon vom Großvater erbautes Haus an der Twiete des Hafenplatzes ererbt hatte und außerdem einen Handel mit gestrickten Wollwaren und solchen Kleidungsstücken ...
Arthur Schnitzler Casanovas Heimfahrt In seinem dreiundfünfzigsten Lebensjahre, als Casanova längst nicht mehr von der Abenteuerlust der Jugend, sondern von der Ruhelosigkeit nahenden Alters durch die Welt gejagt wurde, fühlte er in seiner Seele das Heimweh nach seiner Vaterstadt Venedig so ...
Cassander Cassander ist natürlich ein alter Schauspieler. Er ist so alt, daß sein Charakter sich bereits verändert. In früheren Jahren hatte er einen offenen Verstand, eine leichterregte Phantasie. Man kennt doch die Geschichte vom Karpfen: sein Freund, der Fürst Tartaglia ...
Charité-Vorfall Der von einem Kutscher kürzlich übergefahrne Mann, namens Beyer, hat bereits dreimal in seinem Leben ein ähnliches Schicksal gehabt; dergestalt, daß bei der Untersuchung, die der Geheimerat Herr K., in der Charité mit ihm vornahm, die lächerlichsten Mißverständnisse ...
Christ ist erstanden! Reiseerzählung
Franziska Gräfin zu Reventlow Christus Ein Interview Die Amerikaner sind bekanntlich sehr neugierig. Seit Jahren schreibe ich für ein Kunstblatt jenseits des Ozeans Ausstellungsberichte, Kunstbriefe und alles, was sonst dazu gehört, die wissensdurstige Seele des »gebildeten Laien«, der sich für Kunst ...
Cinthios Heirat Man kennt doch in ganz Rom den Marchese, man weiß auch, daß er die Kunst liebt und mit allen Schauspielern befreundet ist. Böswillige Menschen gibt es überall, man braucht ja nicht zu glauben, was sie von den Leuten ...
Coagulum Hamilkar Baldrian, der einsame Sonderling, saß vor seinem Fenster und blickte durch die Scheiben in die herbstliche Dämmerung. Am Himmel standen dunkelgeballt graublaue Wolken, die langsam ihre Umrisse veränderten, wie das Schattenspiel einer Riesenhand, die sich irgendwo in unsichtbarer ...
Conte Gasparo
Coralinens Erbschaft Schauspieler pflegen keine großen Schätze zu hinterlassen. Aber es gibt Ausnahmen. Coraline liegt im Sterben, die Schauspieler und Schauspielerinnen umstehen sie mit betrübten Gesichtern, denn sie hatte zwar einen schlechten Charakter, aber sie war eine Schauspielerin ersten Ranges ...
Coras Abreise Wie die Vakanz gar gewesen ist, da hat meine Mutter gesagt, das gute Kind muß uns leider verlassen, und sie hat die Cora gemeint. Die Engländerin, die mit ihr hergefahren ist, hat geschrieben, daß sie wieder hinfahrt, und ...
Darüber kommt kein Weib hinweg ... Elende! rief Fräulein Gröhl und zerknitterte eine eben empfangene Anzeige. In diesem Augenblicke trat Dr. Klausmann ein. »So im Zorn, Kollegin?« Er warf seinen Schlapphut auf ihren Schreibtisch und sich selbst auf einen Sessel. »Was ist ...
Das – allerdings Mein lieber Freund Wärndorfer! Leider traf ich Sie nicht zu Hause, konnte Sie auch anderwärts nirgends finden und muß Sie daher schriftlich bitten, sich doch heute abends mit Zavrel und Doktor Rolof bei mir einzufinden. Denken Sie nur ...
Heinrich Zschokke Das Abenteuer der Neujahrsnacht
Franziska Gräfin zu Reventlow Das allerjüngste Gericht Endlich sind wir in der Lage, unsern Lesern über den allgemein mit Spannung erwarteten Sensationsprozeß gegen Herrn A. L., Redakteur der illustrierten Wochenschrift Simplicissimus und die Gräfin R., Verfasserin der seinerzeit konfiszierten Humoreske ...
Das alte Siegel
Das Automobil »Sie erinnern sich meiner wohl gar nicht mehr, Herr Professor?! Zimt ist mein Name, Tarquinus Zimt; vor wenigen Jahren noch war ich Ihr Schüler in Physik und Mathematik, –« Der Gelehrte drehte die Visitenkarte unschlüssig hin und her und heuchelte ...
Das Baby In der Ostervakanz sind der Bindinger und die Marie gekommen, weil er jetzt Professor in Regensburg war und nicht mehr hier bei uns. Sie haben ihr kleines Kind mitgebracht. Das ist jetzt zwei Jahre alt und heißt auch ...
Das Bett Die Frau des Polizeihauptmanns Tromba war bei der Frau des Stadtrichters Matta gewesen. Matta ist Richter und Tromba ist nur Polizeihauptmann; das müßte gewisse Schranken für die weibliche Einbildungskraft setzen, sollte man meinen. Es setzt aber diese Schranken ...
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Nachdem Christian Reuter 1694 von seiner Vermieterin auf die Straße gesetzt wird weil er die Miete nicht bezahlt hat, schreibt er eine Karikatur über den kleinbürgerlichen Lebensstil der Wirtin vom »Göldenen Maulaffen«, die einen Studenten vor die Tür setzt, der seine Miete nicht bezahlt.
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