Bal macabre Lord Hopeleß hatte mich aufgefordert, doch an seinem Tisch zu sitzen, und stellte mich den Herren vor. Es war spät nach Mitternacht, und ich habe mir die meisten Namen nicht gemerkt. Den Doktor Zitterbein kannte ich schon ...
Jeremias Gotthelf Barthli der Korber Im »rueßigen Graben« am südlichen Abhang hing ein kleines Häuschen. Man begriff nicht, warum es noch da hing und nicht längst den Graben hinunter gerutscht, denn es machte akkurat die Figur eines Menschen, der in vollem ...
Bartholomäus und der junge Mann (Einem Freunde) Bartholomäus hatte ihn im Odeoncafé kennen gelernt. Das Café war ziemlich gefüllt und er mußte sich an einen Tisch setzen, an dem bereits ein junger Mann saß. Er lüftete den in London gekauften ...
Eduard von Keyserling Beate und Mareile Eine Schloßgeschichte
Bei den Aussätzigen Reiseskizze von Karl May Es war in Damaskus. Am Weihnachtsheiligenabend. Ein gutes Stück hinter dem Vorort es-Salehije. Auf dem Wege, den man damals den »Weg der Aussätzigen« nannte, weil er an der Stätte vorüberführte, welche diesen Unglücklichen ...
Annette von Droste-Hülshoff Bei uns zulande auf dem Lande Nach der Handschrift eines Edelmannes aus der Lausitz
Beim Bau der Chinesischen Mauer Die Chinesische Mauer ist an ihrer nördlichsten Stelle beendet worden. Von Südosten und Südwesten wurde der Bau herangeführt und hier vereinigt. Dieses System des Teilbaues wurde auch im Kleinen innerhalb der zwei großen Arbeitsheere, des Ost ...
Beim lieben Vieh. Allmählich aber hub eine andere Zeit an, und ich sag' ja immer, man sollte die liebe Jugend nicht zum lieben Vieh stellen. Das liebe Vieh wird allzu gescheit. Erzählen wir was davon. An einem Samstag war's ...
Theodor Storm Beim Vetter Christian Mein Vetter Christian hatte wirklich schon mit zwanzig Jahren seine schönen blauen Augen; und doch behaupteten die Mädchen, Hand aufs Herz, daß sie ihnen völlig ungefährlich seien. Das aber kam daher, weil derzeit, was allerdings in ...
Beispiel einer unerhörten Mordbrennerei Als vor einiger Zeit die Gegend von Berlin von jener berüchtigten Mordbrennerbande heimgesucht ward, war jedem Gemüte, das Ehrfurcht vor göttlicher und menschlicher Ordnung hat, die entsetzliche Barbarei dieser Greuel unbegreiflich; und doch war es noch ...
Beitrag zur Naturgeschichte des Menschen Im Jahr 1809 zeigten sich in Europa zwei sonderbare entgegengesetzte menschliche Naturphänomene: das eine eine sogenannte Unverbrennliche, namens Karoline Kopini , das andere eine ungeheure Wassertrinkerin, namens Chartret aus Courlon in Frankreich. Jene, die Unverbrennliche, trank ...
Belinde Belinde stand in ihrem einsamen Gemach, und schaute hinunter in den blühenden Garten. Lebe wohl, sagte sie mit Thränen, du Schauplatz meines Glücks, lebt wohl, ihr rauschenden Bäume, die ihr mich und den Geliebten oft in eurem dunkeln Schatten vor ...
Bergkristall Unsere Kirche feiert verschiedene Feste, welche zum Herzen dringen. Man kann sich kaum etwas Lieblicheres denken als Pfingsten und kaum etwas Ernsteres und Heiligeres als Ostern. Das Traurige und Schwermütige der Charwoche und darauf das Feierliche des Sonntags begleiten ...
Bergmilch Im unserem Vaterlande steht ein Schloß, wie man in manchen Gegenden sehr viele findet, das mit einem breiten Wassergraben umgeben ist, so zwar, daß es eigentlich aussieht, als stünde es auf der Insel eines Teiches. Von solchen Verteidigungsmitteln sind ...
Besserung Wie ich in die Ostervakanz gefahren bin, hat die Tante Fanny gesagt: »Vielleicht kommen wir zum Besuch zu deiner Mutter. Sie hat uns so dringend eingeladen, daß wir sie nicht beleidigen dürfen.« Und Onkel Pepi sagte, er weiß es ...
Betrachtungen über Sünde, Leid, Hoffnung und den wahren Weg 1. Der wahre Weg geht über ein Seil, das nicht in der Höhe gespannt ist, sondern knapp über dem Boden. Es scheint mehr bestimmt stolpern zu machen, als begangen zu werden. 2 ...
Bett Nr. 13 »Chinin,« sagte der junge Assistenzarzt und sah durch das Fenster der Baracke. Auf dem Hofe hüpften vier Mann um ein Maschinengewehr. Ein Leichtverwundeter schwebte blaugestreift unter den Kastanien. Im Schützengraben, der zur Übung angelegt war, turnte eine ...
Bilder aus einer bürgerlichen Familiengalerie
Biographie Mein Vater, der bekannte Raubmörder Klauschke, erzog mich in Ehr- und Gottesfurcht. »Halte stets dein Haus rein!« sagte er mit einem Seitenblick auf meine Mutter, die mit Eimer und hochgekrempelten Röcken im Zimmer stand und planschte. Wie ich erst ...
Blamol »Wahrhaftiglich, ohne Betrug und gewiß, ich sage dir: so wie es unten ist, ist es auch oben.« Tabula smaragdina Der alte Tintenfisch saß auf einem dicken blauen Buch, das man in einem gescheiterten Schiffe gefunden hatte, und sog langsam ...
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Schnitzlers erster Roman galt seinen Zeitgenossen als skandalöse Indiskretion über das Wiener Gesellschaftsleben. Die Geschichte des Baron Georg von Wergenthin und der aus kleinbürgerlichem Milieu stammenden Anna Rosner zeichnet ein differenziertes, beziehungsreich gespiegeltes Bild der Belle Époque. Der Weg ins Freie ist einerseits Georgs zielloser Wunsch nach Freiheit von Verantwortung gegenüber Anna und andererseits die Frage des gesellschaftlichen Aufbruchs in das 20. Jahrhundert.
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Romantik! Das ist auch – aber eben nicht nur – eine Epoche. Wenn wir heute etwas romantisch finden oder nennen, schwingt darin die Sehnsucht und die Leidenschaft der jungen Autoren, die seit dem Ausklang des 18. Jahrhundert ihre Gefühlswelt gegen die von der Aufklärung geforderte Vernunft verteidigt haben. So sind vor 200 Jahren wundervolle Erzählungen entstanden. Sie handeln von der Suche nach einer verlorengegangenen Welt des Wunderbaren, sind melancholisch oder mythisch oder märchenhaft, jedenfalls aber romantisch - damals wie heute. Nach den erfolgreichen beiden ersten Bänden hat Michael Holzinger sieben weitere Meistererzählungen der Romantik zu einen dritten Band zusammengefasst.
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