Zärtlicher Liebesbrief einer alten Frau an einen jungen Menschen. Mein Herr! Ich weiß in der That nicht mit Gewißheit zu sagen, wie alt ich eigentlich bin. Nach meinem Taufscheine bin ich etliche und fünfzig Jahre. Ich kann mir aber nicht ...
Zerstreutes Hinausschaun Was werden wir in diesen Frühlingstagen tun, die jetzt rasch kommen? Heute früh war der Himmel grau, geht man aber jetzt zum Fenster, so ist man überrascht und lehnt die Wange an die Klinke des Fensters. Unten sieht ...
Zoologischer Garten in B. In einem engen, ein wenig dunstigen Gebüschwege waren rechts die Gitter der Zwerghirsche von den Sundainseln und gegenüber die Pfauenkraniche mit den hellbraunen Aigretten auf dem spitzen Haupte und den milchblauen Augen und der Glockenstimme. Ein ...
Zum Nachdenken für Herrenreiter Nichts, wenn man es überlegt, kann dazu verlocken, in einem Wettrennen der erste sein zu wollen. Der Ruhm, als der beste Reiter eines Landes anerkannt zu werden, freut beim Losgehn des Orchesters zu stark, als daß ...
Zur Enthüllung des Kaiserin Elisabeth-Denkmals So bist du denn nun nahegerückt der Menge, du Entfernteste! Rastend milde vom Leben und seiner Fülle, wie Goethe an einem Platz in nächster Nähe. Entfernt warst du und unnahbar wie ein jeder, der ...
Zuschrifft An den Woledlen und Gestrengen Herrn Bartholome Wolfsberg/ Ihrer Hochfürstl. Durchl. Carl Gustavs/Pfaltzgrafens bey Rhein/ in Bäyern/ etc. Rahte und hochbetraueten Secretarien/ etc. seinem höchstgeehrten Herrn und vielgeneigten Gutthätern. Woledler und Gestrenger/ insonders hochgeehrter Herr/ etc. Drey ...
Zwei Bruchstücke aus der ersten Fassung der Geschichte: »Cafe Klößchen« I Im Café Klößchen In der Nähe Kohns sprachen im Kreis wenig bekannte Kritiker, Maler, Dichter und ein paar. Zumeist Mitarbeiter der neuen Zeitschrift: »Das andere A« und der unregelmäßig ...
Zwei Erzählungen Wie leicht sich manche Menschen oft über unbedeutende Kleinigkeiten ärgern und erzürnen, und wie leicht die nämlichen oft durch einen unerwarteten spaßhaften Einfall wieder zur Besinnung können gebracht werden, das haben wir an dem Herrn gesehen, der die ...
Zwei Gehülfen des Hausfreunds Es wird in Zukunft bisweilen von einem Adjunkt die Rede sein, was der geneigte Leser nicht verstehen könnte, wenn es ihm nicht erklärt würde. Als nämlich der Hausfreund den rheinländischen Kalender noch schrieb, er schreibt ihn ...
Zwei junge Paare Zwei junge Paare soupiren in einem Restaurant. Der Eine ist wunderschön und seine Frau ist sanft. Der Andere ist sanft und seine Frau ist wunderschön. Man spricht. Man schweigt. Wirklich, sehr gemüthlich ist es. Wie in einer ...
Rainer Maria Rilke Zwei Prager Geschichten
Zwei Rezensionen etc. in Sachen der Herren Lessing, M. Mendelssohn, und Jacobi Mollibit aversos Penates farre pio et saliente mica. Ille ego qui quondam gracili modulatus avena – – – at nunc horrentia Martis. 1786
Zyklus »Krankheit«
Zyklus »Sanatorium I.«
[Allerley Gedanken] Die Vortreflichkeit ist ein Ganzes, wir haben sie nicht, sie ist gleichsam wie die Bläue des Himmels über uns, unsere Vortreflichkeit, ist nur ein Streben zu ihr, eine Ansicht von ihr; drum ist keine persönliche Liebe, nur Liebe zum ...
Novalis [Athenäums-Fragmente]
[Für Adolfine Henriette Vogel] Mein Jettchen, mein Herzchen, mein Liebes, mein Täubchen, mein Leben, mein liebes süßes Leben, mein Lebenslicht, mein Alles, mein Hab und Gut, meine Schlösser, Äcker, Wiesen und Weinberge, o Sonne meines Lebens, Sonne, Mond und Sterne ...
[Für Adolfine von Werdeck in ein Exemplar von Mendelssohns »Phädon«] Wo die Nebel des Trübsinns grauen, flieht die Teilnahme und das Mitgefühl. Der Kummer steht einsam und vermieden von allen Glücklichen wie ein gefallener Günstling. Nur die Freundschaft lächelt ihm ...
[Für Eleonore von Haza] Kleines, hübsches, rotköpfiges Lorchen! Ich wünsche dir soviele Freuden, als Schlüsselblumen in dem großen Garten blühn. Bist du damit zufrieden? – Und auch einen hübschen Maitag, um sie zu pflücken! Dresden, den 12. Juni 1808 H.v ...
[Für Henriette von Schlieben] Tue recht und scheue niemand. Mit dieser hohen Lehre, welche Sie zugleich in der Demut und im Stolze, über Ihre Pflichten und über Ihre Rechte unterrichtet, erinnere ich Sie zugleich an die christliche Religion, an eine ...
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