Johann Heinrich Rumpel Curiöser Tractat von denen Geistern / so in Bergwercken erscheinen / Oder von so genanten Berg-Männlein / Aus dem Lateinischen ins Teutsche übersetzet von M.M. Wir machen ohne weitläufftige Vorrede / alsbald den Anfang von der Existenz und Wesen der ...
Mabel Meier Es war spät. Häufig hörte ich die Geräusche von Fahrzeugen. In Abständen sah ich Leute. An einer Ecke standen zwei, die ... schämten sich, als ich nahe war. Mädchen kamen, die sich verspätet hatten. Wenige, die Geld verdienen wollten ...
Mama Meine Mama ist tot. Nichts von ihr ist übrig, sie ist aus der Welt verschwunden. Wenn sie für das Theater, eine Soiree, einen Ball frisiert, angezogen wurde, war ich als Kind verzweifelt und wie in Todesangst. Ihr Weggehen abends ...
Man braucht Mehrere »Du, komm, begleite mich zum ›Lateiner‹,« sagte die süsse Kamilla zu dem eleganten jungen Herren. Der »Lateiner«, Julius Valerius, war Zahlkellner in dem ganz winzigen Café Lyra, in welchem sich die »von der Nacht« und die »vom ...
Mancherlei Regen Der beste Regen, meint der Adjunkt, sei doch immer der, mit welchem der Himmel unsere Felder und Weinberge tränkt, und den Segen fruchtbarer Zeiten sendet. Aber was sagen wir dazu, fragt der Adjunkt, wenn Schwefel oder Blut regnet ...
Maria Stuart Trauerspiel von Schiller Ob die dichterische Vortrefflichkeit eines Schauspieles für dessen schlechte theatralische Darstellung Ersatz gebe oder das durch letztere erregte Mißbehagen nur noch größer mache, darüber gelangt man nicht sogleich zur klaren Ansicht. Ich habe mich endlich ...
Marionetten-Theater Der alte Herr kam mit der vierjährigen Enkelin Rosita aus dem Puppentheater. Er war krebsrot. Dazu die weissen Haare, wirklich Frühling im Winter. »Wer das nicht gesehen hat – – –!« sagte er und blickte ganz schief auf Rosita. »Ich wäre ...
Masken (Zu einem Maskenspiele im Kabarett »Fledermaus«) Die Philosophin: Immer, o Nachbar, erschaust du doch nur einen tausendsten Teil unseres wirklichen Wesens – – Könntest du ganz uns schau'n, erkenntest du sicher uns nicht ! Die Wissbegierige: Ich bitte Sie, was ist ...
[Pierre-Joseph-Antoine Dumonchaux] Medicinische Anekdoten Oder Sammlung besonderer Fälle, welche in die Anatomie, Pharmacevtik, Naturgeschichte etc. einschlagen, nebst einigen merkwürdigen Nachrichten von den berühmtesten Aerzten Aus dem Französischen übersetzt Erster Theil
[Ernst Ludwig Wilhelm Nebel] Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken enthaltend eine Sammlung medicinischer Scherze, komischer Einfälle und sonderbarer medicinischer Geschichten und Gewohnheiten aus den besten Schriftstellern zusammengetragen
Meine Korrespondenz »Du, Peter, schau', i hab' an Kren (reichen Mann) am Semmering sitzen, der jetzt aber seit einiger Zeit ›nachläßt‹. Geh' schreib' du ihm einen geschickten Brief statt meiner. Wenn du ihm dadurch die 200 Kronen herausfetzst, kriegst du ...
Hilarius Salustius Melancholini wohl-aufgeraumter Weeg-Gefärth Vorbringend Lächerliche / anbey kluge Fabeln / nutzliche Fragen / denckwürdige Geschichten /wundersame Würckungen der Natur / auch ersprießliche Sitten-Lehren Allen Mit der Miltz-Kranckheit und Unmuth beladenen Scorbuticis , zur nutzlichen Ergötzung ans Taglicht gegeben
Melusine (Melusine, die Wald-Quell-Nixe, Gattin des Grafen Raimund von Poitier, tauchte von Zeit zu Zeit in ihr ursprüngliches Element, Wasser, zurück, wurde wieder Wald-Quell- Nixe.) Also erstens hatte er sie wirklich aus Verhältnissen herausgehoben, aus Verhältnissen!? Keinerlei ...
Ludwig Börne Menzel der Franzosenfresser
Merkwürdige Gespenstergeschichte Verwichenen Herbst fuhr ein fremder Herr durch Schliengen, so ein schöner braver Ort ist. Den Berg hinauf aber ging er zu Fuß wegen den Rossen, und erzählte einem Krenzacher folgende Geschichte, die ihm selber begegnet ist. Als der ...
Merkwürdige Schicksale eines jungen Engländers Eines Tages reiste ein junger Engländer auf dem Postwagen zum erstenmal in die große Stadt London, wo er von den Menschen, die daselbst wohnen, keinen einzigen kannte, als seinen Schwager, den er besuchen wollte, und ...
Mieze Maier Ich besuche noch das Gymnasium, doch interessiere ich mich mehr für Theater und Literatur. Ich lese Wedekind, Rilke und andere. Auch Goethe. Schiller und George mag ich nicht. Meine Freundin heißt Mieze Maier. Sie bewohnt mit ihrer Gesellschafterin eine ...
Minnie »Liebe Minnie, bringen Sie mir doch – – –.« »Bin ich Ihr Dienstbote?! Sie sind komisch –.« Er erbleichte. Er spürte es direkt wie Thränen in den Nerven, im Cerebralsysteme, im Rückenmark, im Gangliensysteme, überall pressten sich Thränen hervor, bis in die Kniee ...
Mißverstand Im neunziger Krieg, als der Rhein auf jener Seite von französischen Schildwachen, auf dieser Seite von schwäbischen Kreissoldaten besetzt war, rief ein Franzos zum Zeitvertreib zu der deutschen Schildwache herüber: »Filu! Filu!« Das heißt auf gut deutsch: Spitzbube. Allein ...
Mit aufgedeckten Karten »Soll ich, Anna, als Tierbändiger mit dir verkehren, ununterbrochen mit dem durchdringenden Blick des Weisen, des Voraussichtigen, vor dem du ängstlich wirst und zaghaft?!? Oder wollen wir, zwei Menschen, Hand in Hand gehen?!?« »Lasse mich zuerst deine ...
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E.T.A. Hoffmanns zweiter Erzählzyklus versucht 1817 durch den Hinweis auf den »Verfasser der Fantasiestücke in Callots Manier« an den großen Erfolg des ersten anzuknüpfen. Die Nachtstücke thematisieren vor allem die dunkle Seite der Seele, das Unheimliche und das Grauenvolle. Diese acht Erzählungen sind enthalten: Der Sandmann, Ignaz Denner, Die Jesuiterkirche in G., Das Sanctus, Das öde Haus, Das Majorat, Das Gelübde, Das steinerne Herz
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Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
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