Arrhenius

[812] Arrhenius, 1) Johan, Botaniker und Agronom, geb. 27. Sept. 1811 zu Jaereda im Kalmar-Län, gest. 5. Sept. 1889, wurde 1848 Vorstand des landwirtschaftlichen Instituts zu Ultuna bei Upsala, war 1862–81 Sekretär der landwirtschaftlichen Akademie in Stockholm und gehörte 1867–72 der Ersten Kammer an. Hochverdient um den schwedischen Landbau, schrieb er (in schwedischer Sprache): »Lehrbuch der Botanik« (5. Aufl. 1882, 2 Bde.); »Handbuch des schwedischen Ackerbaues« (6. Aufl. 1893–94, 2 Tle.); »Grundzüge der Ackerbaulehre« (4. Aufl. 1890) und gab das Sammelwerk »Smärre skrifter i landthushållningen« (1858–89, 28 Hefte) heraus.

2) Svante, Chemiker, geb. 19. Febr. 1859 in Wyk bei Upsala, studierte seit 1876 in Upsala, wurde 1884 Privatdozent daselbst, arbeitete 1886–89 in den Laboratorien von Ostwald in Riga und Leipzig, Kohlrausch in Würzburg, van 't Hoff in Amsterdam und Boltzmann in Graz und wurde 1891 Professor in Stockholm. In seiner Inauguraldissertation »Sur la conductibilité galvanique des électrolytes« (Stockh. 1884) suchte er die hauptsächlichsten chemischen Eigenschaften der Elektrolyte aus ihrer Leitfähigkeit zu berechnen. Diese theoretischen Überlegungen wurden unter dem Einfluß von van 't Hoffs Entdeckungen 1887 bedeutend verbessert, und in der Abhandlung über die Dissoziation der in Wasser gelösten Stoffe wurde die Theorie der elektrolytischen Dissoziation begründet, nach der die Salze, Basen und Säuren in wässeriger Lösung mehr oder weniger in die Ionen zerfallen sind. Weitere Arbeiten galten der Ausbildung dieser Theorie, der galvanischen Leitung der Flammengase, dem Einfluß der Lichtstrahlen und der elektrischen Entladungen auf den Durchgang des elektrischen Stromes durch verdünnte Luft und dem Einfluß des Sonnenlichtes auf die elektrischen Erscheinungen in der Erdatmosphäre Sein »Lehrbuch der Elektrochemie« (1890) wurde von Euler ins Deutsche übersetzt (Leipz. 1901).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1905, S. 812.
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