Fahne, Anton

[268] Fahne, Anton, Rechtsgelehrter und Historiker, geb. 28. Febr. 1805 in Münster, gest. 12. Jan. 1883 in Düsseldorf, studierte Medizin, dann Theologie und 1827–28 in Bonn die Rechte. In Berlin schrieb er ein System der Philosophie und ein Kompendium des römischen Rechts in lateinischer Sprache. 1829 wurde er Auskultator in Münster, verweilte aber 1830 drei Monate in Südfrankreich, wo er den Stoff zu seinen »Bildern aus Frankreich vom Jahr 1831« (Berl. 1835) sammelte. 1838 ward er Friedensrichter in Bensberg; seit 1842 hatte er seinen Wohnsitz auf Schloß Roland, vertauschte ihn aber 1858 mit der Fahnenburg bei Düsseldorf, wo sich seine reichen Sammlungen von Handschriften und Kunstgegenständen befinden. F. schrieb eine große Zahl geschichtlicher Werke, von denen aber namentlich die genealogischen Zuverlässigkeit vermissen lassen: »Die Dynasten, Freiherren und Grafen von Bocholtz« (Köln 1856–62, 4 Bde.); »Die Herren und Freiherren von Hoevel« (das. 1860, 3 Bde.); »Geschichte der Grafen, jetzt Fürsten zu Salm-Reifferscheid, sowie ihrer Länder und Sitze« (das. 1858 bis 1867, 2 Bde.); »Die Grafschaft und freie Reichsstadt Dortmund« (das. 1854–59, 4 Bde.); »Forschungen aus dem Gebiet der rheinischen und westfälischen Geschichte« (das. 1864–75, 5 Bde.); »Denkmale und Ahnentafeln in Rheinland und Westfalen« (Düsseld. 1879–83, 6 Bde.) u. a.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 6. Leipzig 1906, S. 268.
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