[889] Küster, Ernst, Mediziner, geb. 2. Nov. 1839 auf dem Gute Kalkofen auf Wollin, studierte in Bonn, Würzburg und Berlin Medizin, wurde Hilfsarzt am Hedwigs-Krankenhaus in Berlin, 1867 Assistent von Wilms am Krankenhaus Bethanien und 1871 Leiter der chirurgischen Abteilung am Augusta-Hospital, dem er bis 1890 angehörte. 1875 habilitierte er sich als Privatdozent an der Universität, 1879 wurde er zum Professor ernannt, und 1890 ging er als Professor der Chirurgie nach Marburg. Seit 1899 ist er Vertreter dieser Universität im preußischen Herrenhaus. K. gilt als einer der ersten Chirurgen der Gegenwart und hat durch experimentelle Studien wie durch Beobachtungen am Krankenbett seine Wissenschaft mannigfach bereichert. Er lieferte Beiträge zur Lehre von den Geschwülsten, Studien über Neubildungen am Nabel, über die direkte Tierbluttransfusion, über die giftigen Wirkungen der Karbolsäure, über das Jodoform, ferner Beiträge zur Lehre von den Unterleibsbrüchen, dem Brustkrebs, den Kiefergelenkleiden, zur Chirurgie der Gallenblase, Studien über Brustfellentzündung, Krankheiten der Bauchspeicheldrüse, der Niere etc. Er schrieb: »Fünf Jahre im Augusta-Hospital« (Berl. 1877); »Ein chirurgisches Triennium« (Kassel 1882); »Über Harnblasengeschwülste und deren Behandlung« (Leipz. 1884), »Die Krankenpflege in Vergangenheit und Gegenwart«, Rede (Marb. 1895); »Die Chirurgie der Nieren« (Stuttg. 18961902).