[587] Périgneux (spr. -gö), Hauptstadt des franz. Depart. Dordogne, 83108 m ü. M., amphitheatralisch an einem Hügel am rechten Ufer der schiffbaren Isle gelegen, Knotenpunkt der Orléansbahn, hat an bemerkenswerten Bauwerken die Kathedrale St.-Front, 9841047 im byzantinischen Stil nach dem Muster der Markuskirche in Venedig erbaut und 186085 restauriert, ferner die frühere Kathedrale St.-Etienne aus dem 11. Jahrh., Reste des Schlosses Barrière (10.12. Jahrh.), den Präfekturpalast (1863) und das Priesterseminar (1889). Unter den Plätzen und Straßen sind die Place Bugeaud (mit der Statue des Marschalls Bugeaud), der Cours Michel-Montaigne (mit den Statuen des Moralisten Montaigne und des in P. gebornen Generals Daumesnil) und der Cours Tourny (mit dem Denkmal Fénelons) hervorzuheben. Die Zahl der Einwohner beträgt (1901) 31,315 (als Gemeinde 31,976). Die Industrie umfaßt Eisenbahnwerkstätten, Fabrikation von landwirtschaftlichen Maschinen, Möbeln, Hüten, Wollwaren, Likör, Konserven und Bereitung von Trüffelpasteten. Der Handel hat vornehmlich die berühmten Trüffeln von Périgord, Schweine und Truthühner zum Gegenstand. An Bildungsanstalten besitzt P. ein Lyzeum, ein Priesterseminar, eine Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt, ein Kunst- und Antiquitätenmuseum, eine mineralogische Sammlung, eine Bibliothek (20,000 Bände), ein Theater, einen Botanischen Garten und mehrere gelehrte Gesellschaften. P. ist Sitz des Präfekten, eines Zivil- und Handelstribunals und eines Bischofs sowie einer Ackerbaukammer und einer Filiale der Bank von Frankreich. P., das bei den Kelten Vesunna (noch heißt ein alter Turm Vésone), bei den Römern Civitas Petrocoriorum hieß, besteht eigentlich aus zwei vereinigten Städten: Cité und Puy-St.-Front, die bis 1240 ungeachtet ihrer nahen Nachbarschaft doch in ununterbrochener Fehde miteinander lebten. Erst der gemeinsame Widerstand gegen die Grafen von Périgord vereinigte ihre Bewohner zu einem einzigen freien Bürgertum. In P. sind namentlich 1857 und 1858 bemerkenswerte Reste römischer Bauten entdeckt worden, z. B. Thermen, ein Amphitheater etc. Auch Reste der Befestigungsmauern aus dem 5. Jahrh. sind erhalten.