Riego y Nuñez

[918] Riego y Nuñez (spr. ri-ēgo i nunjes), Rafael del, span. Revolutionär, geb. 9. April 1784 in Tuña (Asturien), gest. 7. Nov. 1823, kämpfte 1809 gegen die Franzosen, ward aber gefangen genommen und kehrte erst 1814 nach Spanien zurück, wo er als Major dem Bataillon Asturien zugeteilt wurde. Als dieses zur Unterwerfung des Aufstandes in den Kolonien nach Amerika eingeschifft werden sollte, erhob er 1. Jan. 1820 in Las Cabezas de San Juan die Fahne des Aufstandes für die Verfassung von 1812. Erst als seine kleine Gefolgschaft fast ganz von den Regierungstruppen aufgerieben war, brach der Aufstand gleichzeitig an verschiedenen Stellen aus und führte, ohne Riegos Zutun, zum Siege der Revolution, die ihn dankbar nach Madrid berief, wegen seines unglaublich törichten Benehmens aber baldigst wieder in die Provinz versetzte, wo er sich durch republikanische Demonstrationen unbequem machte. Trotzdem wurde er 1822 in den Kongreß gewählt und zu dessen Präsidenten ernannt, folgte der Regierung 1823 nach Cadiz, übernahm das Kommando der Abteilung, die von Malaga aus zum Ersatz von Cadiz vorgehen sollte, wurde aber wiederholt geschlagen, schließlich verwundet gefangen und an Ferdinand VII. ausgeliefert. Das gegen ihn berufene Kriegsgericht verurteilte ihn zum Tode durch den Strang. Nach ihm ist die revolutionäre »Riego-Hymne« benannt, die noch jetzt gesungen wird. Vgl. M. del Riego, Memoirs of the life of R. and his family (Lond. 1824); Nard und Piral, Vida militar e politica de R. (Madr. 1844).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16. Leipzig 1908, S. 918.
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