Stiehle

[29] Stiehle, Gustav von, preuß. General, geb. 14. Aug. 1823 in Erfurt, gest. 15. Nov. 1899 in Berlin, trat 1840 in das Heer, ward 1841 Offizier, besuchte 1845–47 die Kriegsakademie, trat 1859 als Major in den Generalstab und ward Direktor der neuerrichteten Kriegsschule in Potsdam, dann in Neiße. 1860 Leiter der historischen Abteilung des Generalstabs geworden, lehrte S. zugleich an der Kriegsakademie, nahm 1864 im Stabe des Feldmarschalls v. Wrangel am Feldzuge gegen Dänemark teil, wurde geadelt, Oberstleutnant und Flügeladjutant des Königs und war Militärattaché bei den Gesandtschaften in London und Wien. 1866 weilte er im großen Hauptquartier des Königs, nahm an den Nikolsburger Verhandlungen teil und leitete die militärischen Schlußverhandlungen, die dem Prager Frieden folgten. 1868 Kommandeur des Gardegrenadierregiments Königin Augusta geworden, 1869 in den Großen Generalstab berufen, wurde er 1870 Chef des Generalstabs der zweiten Armee und schloß 27. Okt. mit dem französischen General Jarras die Kapitulation von Metz ab. Nach dem Frieden wurde S. wieder Abteilungschef im Generalstab, 1871 Direktor des allgemeinen Kriegsdepartements und Bevollmächtigter zum Bundesrat, 1873 Inspekteur der Jäger und Schützen, 1875 Kommandeur der 7. Division in Magdeburg, 1881 kommandierender General des 5. Armeekorps in Posen und 1886 Chef des Ingenieur- und Pionierkorps sowie Generalinspekteur der Festungen und nahm 1888 den Abschied.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 29.
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