Strongylīden

[129] Strongylīden (Strongylidae), Familie der Fadenwürmer. Ihr Mund liegt ganz vorn und ist von Papillen umgeben; am Ende des Hinterleibes befindet sich im Grund einer schirm- oder glockenförmigen Tasche die männliche Geschlechtsöffnung. Der Palisadenwurm (Eustrongylus gigas Rud.) ist rot, hat rechts und links am Körper eine Längsreihe von Papillen, sechs vorspringende Mundpapillen und eine weit nach vorn gerückte weibliche Geschlechtsöffnung, lebt vereinzelt meist im Nierenbecken verschiedener Raubtiere, besonders des Fischotters und der Robben, selten im Rind, Pferd und Menschen. Das Weibchen wird gegen 1 m lang und etwa 12 mm dick, das Männchen nur 1/3 so lang. Über Entwickelung und Übertragung ist nichts Sicheres bekannt; wahrscheinlich wird der Jugendzustand durch Fische übertragen. Mehrere Arten der Gattung Strongylus leben in Haustieren, so S. armatus Dies. (Sclerostomum equinum Duj.) im Darm und den durch ihn krankhaft erweiterten Gekrösarterien des Pferdes, S. contortus Rud. im Magen der Wiederkäuer, S. paradoxus Mehl. in den Bronchien des Schweines, S. filaria Rud. in den Bronchien des Schafes und der Ziege, S. micrurus Mehlis in denen des Rindes. Über Anchylostomum duodenale s. d. Der Luftröhrenwurm (Sclerostomum syngamus Dies., Syngamus trachealis) lebt in der Luftröhre von Vögeln; die Embryonen können sich im Regenwurm weiter entwickeln, der also die Krankheit verbreiten würde; jedoch kommt auch die Infektion direkt durch Aufpicken der ausgehusteten oder aus dem After entleerten Weibchen voll Eier zustande. Im Vogel bahnen sich die jungen Würmer einen Weg aus der Speiseröhre in die Lungen. Vgl. Luftröhrenwurmseuche. Der Kappenwurm (Cucullanus elegans Zed.) lebt in Flußfischen (Barschen); seine Jugendform haust in kleinen Krebsen (Cyklopiden). Das Weibchen wird etwa 10, das Männchen nur 5 mm lang.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 129.
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