Zweite Abtheilung.

München. Augsburg. Mannheim.

September 1777 bis März 1778.

Am 22. December 1777 schrieb der Vater Folgendes an den Padre Martini in Bologna: »Es sind bereits fünf Jahre, daß mein Sohn unserm Fürsten für ein Spottgeld in der Hoffnung dient, daß nach und nach seine Bemühungen und wenige Geschicklichkeit, vereint mit dem größten Fleiße und ununterbrochenen Studien, würden beherziget werden; allein wir fanden uns betrogen. Ich unterlasse es eine Beschreibung der Denk- und Handlungsweise unseres Fürsten zu machen; genug, er schämte sich nicht zu sagen, daß mein Sohn nichts wisse, daß er nach – Neapel in ein Musikconservatorium gehen solle um Musik zu lernen – und Alles dies warum? Um zu verstehen zu geben, ein junger Mensch solle nicht so albern sein sich selbst zu überzeugen, er verdiene etwas mehr Belohnung, nachdem diese bestimmten Worte aus dem Munde eines Fürsten hervorgegangen. Dies hat mich denn bewogen, meinem Sohne zu erlauben, seinen Dienst zu verlassen. Er ist also am 23. Sept. [mit seiner Mutter] von Salzburg abgereist.«

Quelle:
Mozarts Briefe. Nach den Originalen herausgegeben von Ludwig Nohl. Salzburg 1865, S. 40-43.
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