Alarm

[255] Alarm (v. fr. Alarme, kommt aus dem Italienischen all' arme, d.i. zu den Waffen!), plötzlicher Lärm, der durch eine unerwartete Veranlassung (Feuersbrunst, Aufruhr, Überfall des Feindes etc.) auf ein eigenes Signal (Alarmsignal, Alarmblasen, Alarmschlagen) in einer Garnison od. in Cantonirungen entsteht, u. wobei sich die Truppen auf bes. bestimmten Plätzen (Alarmplätzen) versammeln, um nach Umständen verwendet zu werden. Zur Übung der Truppen werden auch ohne eine wirkliche Gefahr Alarmirungen vorgenommen. Die Soldaten eilen, sobald sie das Alarmsignal vernehmen, nach dem Alarmplatze, es kommt hier nicht darauf an, daß sie vollständig u. gut gekleidet sind, die Reiter gehörig gesattelt haben, sondern nur, daß die Soldaten nichts Wesentliches vergessen haben. Sehr oft werden Alarmirungen im Felde vom Feinde versucht, um wirkliche Überfälle auszuführen, od. nur um die Gegner zu necken u. zu ermüden, od. um seine Stärke zu erfahren, ihn zum Ausrücken zu bewegen, auch wohl sicher zu machen. Besonders gern werden große Cantonirungen u. Winterquartiere alarmirt. Die Maßregeln gegen Alarmirungen sind dieselben, wie gegen Überfälle; in sehr ausgesetzten Cantonirungen sind Alarmhäuser, d.i. große Häuser, Scheunen, Kirchen u. dgl., in denen stets Licht erhalten wird u. ein Theil der Mannschaft angekleidet schläft, auch wohl zur Hälfte unter Gewehr ist, ferner längs der ganzen Linie auf den Höhen Fanale, Alarmgeschütze an passenden Punkten, mehr rückwärts, aufgestellt, damit sie, im Fall es wirklicher Überfall wäre, lagenweise Salven geben können u. dgl.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 1. Altenburg 1857, S. 255.
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