Chamälĕon [1]

[849] Chamälĕon, 1) Rolleidechse, Chamaeleo Brug. Gattung der Eidechsen; Leib zusammengedrückt, chagrinartig, mit kleinen, körnigen Schuppen besetzt, Rücken mit scharfem Grat, Wickelchwanz rund, Kopf dick mit dreieckigem Höcker auf dem Hinterhaupte, Zunge lang, vorstreckbar, wurmförmig, klebrig, Augen groß, aber von der Haut fast bedeckt, die Pupillen bewegen sich verschiedenartig, Beine stark, hoch, an den Füßen 5 in 2 Bündel getheilte Fußzehen zum Umklammern der Äste, eine große, fast den ganzen Bauch erfüllende Lunge, mittelst welcher das Thier sich aufblasen u. sich mehrere andere Farben (gelb, grün, roth), meist den Gegenständen, welchen sie sich nahen, entsprechend, geben kann; leben auf Bäumen in Afrika, Asien u. Amerika, nähren sich von Insecten, die sie mit ihrer langen Zunge fangen, lassen sich leicht zähmen u. werden in Zimmern gehalten; bei Linné Art der Eidechsen (Lacerta chamaeleon). Arten: Gemeines Ch. (Ch. calcaratus Merr., Ch. africanus Laur.), Hinterhaupt spitzig, vorn mit einer Gräthe erhoben, u. mit vorstehender Spitze, lebt (häufig auf Zäunen) in Ägypten, der Berberei u. in Süd-Spanien; Flachköpfiges Ch. (Ch. planiceps), ohne Gräthe auf dem flachen Hinterhaupte, mit gezähneltem Rücken, Kehle, Brust, aus Afrika; Zwergartiges Ch. (Ch. margaritaceus); Zweihörniges Ch. (Ch. bifidus); Motükkisches, so v.w. Calotes, s.u. Agame h). 2) Wegen Veränderlichkeit der Farbe des Ch-s unbeständiger, wankelmüthiger Mensch.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 849.
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