[83] Falke (Falco), 1) bei Linné u. Cuvier Gattung der adler- u. falkenartigen Tagraubvögel, Kopf u. Hals mit Federn bedeckt, an den Augen vorspringender Rand, Schnabel kurz, hakenförmig, von der Wurzel an schon gebogen, an der Wurzel mit Wachshaut bedeckt, gekrümmte, spitzige Krallen; sie fliegen hoch, sind kühn, haben scharfes Gesicht u. scharfen Geruch, in der Jugend ein anderes Kleid, die Weibchen sind bedeutend größer; getheilt in Edelfalken, die sich zur Jagd abrichten lassen, u. Unedle F-n, bei welchen dies nicht der Fall ist; 2) bei Goldfuß begreift die Gattung nur die falkenartigen Raubvögel, also die eigentlichen F-n, Habichte, Bussarde, Weihen, Gabelweihen od. Milane; 3) Gattung (bei And. Untergattung) der eigentlichen F-n, bei denen der Schnabel beiderseits einen spitzigen Zahn hat, die zweiten Schwungfedern am längsten sind, die Beine Hosen haben, s.u. Edelfalken, wo auch die Arten aufgezählt sind. Über die Kunstausdrücke, mit welchen die einzelnen Theile der F-n benennt werden, s.u. Falkenjagd. 4) (Her.). Der F. findet sich oft in Wappen, u. bei seiner Beschreibung gebraucht man die Ausdrücke: stehend, behaubt od. bekappt (wenn er am Haupte verbunden ist), beschellet (wenn er an den Füßen Schellen hat), am Halse geziert (wenn er ein Halsband um hat). 5) (Achtels-Schlange), ein im 16. Jahrh. gebräuchliches Geschütz, dessen Rohr 13 Centner wog, eine Kugel von 21/2 Pfund schoß u. 35 Kaliber lang war. Der Kleine F. (Ribadoquin), war nur 7 Centner schwer, schoß eine Kugel von 11/4 Pfund u. war 36 Kaliber lang.