Grävell

[562] Grävell, Max. Karl Friedr. Wilh., geb. 1781 zu Belgard in Pommern; studirte in Halle Iurisprudenz, wurde 1805 Kammergerichtsassessor in Berlin, hierauf Regierungsassessor in Plot, Justizamtmann in Kottbus, Oberlandesgerichsassessor in Soldin, während der Freiheitskriege Landwehradjutant, dann Regierungsjustitiar in Stargard, in Kottbus u. 1816 Justitiar der Regierung in Merseburg; mit dieser in Streitigkeiten gerathen, wurde er 1818 suspendirt u. privatisirte in Merseburg u.a. O., zuletzt in Lübben. 1848 wurde er Mitglied des Frankfurter Parlaments, wo er zur Rechten gehörte, im Mai 1849 vom Reichsverweser zum Reichsminister ernannt (s.u. Deutschland [Gesch.]) u. lebt jetzt in Görlitz. Er schr.: Antiplatonischer Staat, Berl. 1808, 2. Aufl. 1812; Commentar zu den Creditgesetzen des preußischen Staates, ebd. 1813–20, 4 Bde.; Der Mensch, ebd. 1815, 4. Aufl. 1830; Neueste Behandlung eines preußischen Staatsbeamten (Selbstbiographie), Lpz. 1818, 2 Bde.; Prüfung der Gutachten der königl. preußischen Immediatcommission am Rhein über die dortigen Justizeinrichtungen, ebd. 1819, 2 Bde.; Die Lehre vom Besitz, Halle 1820; Die Lehre vom Nießbrauch, Miethe u. Pacht, ebd. 1820; Der Staatsbeamte als Schriftsteller im Preußischen, Stuttg. 1820; Die Quellen des allgemeinen deutschen Staatsrechts seit 1813–20, Lpz. 1820; Die Generaltheorie der Verträge nach preußischem Rechte, Halle 1821; Die Grundsteuer u. das Kataster, Lpz. 1821 f., 2 Bde.; Der Bürger, Berl. 1822; Der Regent, Stuttg. 1824, 2 Bde.; Praktischer Commentar zur allgemeinen Gerichtsordnung für die preußischen Staaten, Erf. 1825–31, 6 Bde.; Protestantismus u. Kirchenglaube, Glogau 1843; Geschichte meines Austritts aus dem Staatsdienste, Jena 1837, 2 Bde. Mein Glaubensbekenntniß, angehend den politischen Zustand Deutschlands, Frkf. 1849, u.v.a.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 562.
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