Gries [2]

[647] Gries, 1) Joh. Adolf Peter, geb. 1722 in Oldenburg; st. 1790 als königlich dänischer Etatsrath u. erster Bürgermeister in Altona; er schr.: Versuch in gebundenen Übersetzungen u. eigenen Gedichten, Hamb. 1745; übersetzte metrisch Crebillons Rhadamist u. Zenobia, Alt. 1750, ebd. 1756, u. Homers Ilias, ebd. 1756, 1. u. 2. Buch. 2) Joh. Michael, geb. 1772 in Hamburg, studirte in Göttingen, lebte seit 1796 als praktischer Rechtsgelehrter in seiner Vaterstadt, wurde 1800 Syndicus, 1814 Gesandter in Paris, Wien u. später in Frankfurt a.M., wo er 1827 starb. Er schr.: Über die Nothwendigkeit u. die Einrichtung eines Handelsgerichts für Hamburg, Hamb. 1798. 3) Joh. Diederich, Bruder des Vorigen, geb. 7. Februar 1775 in Hamburg, erlernte die Handlung, studirte seit 1795 in Jena Jurisprudenz, beschäftigte sich aber ausschließlich mit den Schönen Wissenschaften u. lebte als Privatgelehrter u. weimarischer Hofrath in Jena u. seit 1837 in Hamburg, wo er 9. Februar 1842 starb. Er übersetzte: Ariosts rasender Roland, Jena 1804–1809, 5 Bde., 4. Ausg. ebd. 1851; Bojardos verliebter Roland, Stuttg. 1837, 3 Thle.; Tassos befreites Jerusalem, Jena 1800–1803, 2 Bde., 6. Aufl. ebd. 1844; Calderons Schauspiele, Berl. 1815–26, 7 Bde., 2. Aufl. ebd. 1840 f., 8 Bde., Suppl. 1850; Fortiguerris Ricciardetto, Stuttg. 1831 f., 3 Bde.; Gedichte u. poetische Übersetzungen, ebd. 1829, 2 Bdchn.; Lebensbeschreibung, 1855.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 647.
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