[396] Hippĭas, 1) Sohn des Tyrannen Pisistratos von Athen, folgte 528 v. Chr. mit seinem Bruder Hipparchos (s.d.) seinem Vater in der Tyrannis, u. während Hipparchos mehr für die Förderung der geistigen Interessen sorgte, führte er die politische Regierung mit Milde u. Weisheit. Als aber sein Bruder 514 ermordet worden war, wurde er mißtrauisch u. hart u. suchte sich durch Verbindungen mit fremden Herrschern gegen eine etwaige Empörung zu schützen. Dagegen benutzten nun die Alkmäoniden die sich gegen H. verbitternde Stimmung der Athener, u. mit Hülfe der Spartaner gelang es ihnen den H. 510 aus Athen zu vertreiben. Er ging erst nach Sigeum, dann nach Lampsakos u. endlich nach Persien zum König Darius, den er zum Kriege gegen Athen reizte; er selbst nahm dann Theil an dem Zuge, führte die Perser nach Marathon u. soll nach Einigen hier 990 in der Schlacht gefallen, nach Anderen aber mit nach Asien zurückgekehrt u. in Lemnos gestorben sein; s.u. Athen (Gesch.) III. u. Persische Kriege. 2) Sophist aus Elis, um 400 v. Chr., Schüler des Hegesidemos; das höchste Gut setzte er in die Selbstgenügsamkeit (Autarkie), dabei war er ein Geck u. wollte Alles wissen, Alles können u. über jede Aufgabe einen extemporirten Vortrag halten.