[518] Lorbeerbaum, 1) die Pflanzengattung Laurus (s.d.); 2) Laurus nobilis, immergrüner, 2030 Fuß hoher, aus Asien stammender, schon im Alterthum in Südeuropa, Nordafrika, später auch am Cap acclimatisirter Baum, mit breitlanzettförmigen, zugespitzten, am Rande wellenförmigen, dunkelgrünen, platten, lederartigen, gewürzhaft riechenden u. schmeckenden, als Lorbeerblätter (Folia lauri) officinellen, als magenstärkendes, Blähungen treibendes Mittel innerlich, zu stärkenden Umschlägen äußerlich, häufiger aber in der Küche als gewürzhafter Zusatz zu Fischen, Saucen, eingelegten Gurken etc. benutzten Blättern, kleinen gelblichweißen, in kleinen Dolden in den Blattwinkeln stehenden Blüthen; die Früchte, Lorbeeren (Baccae lauri), bohnengroß, länglichrund, frisch dunkelblau, getrocknet braun, unter der zerbrechlichen, dünnen Schale einen, in zwei Hälften zerfallenden Kern enthaltend, sind von angenehm gewürzhaftem Geruch, etwas bitterem, scharfem Geschmack,[518] fettes u. ätherisches Öl enthaltend. Man brauchte sie sonst als magenstärkendes, schweiß-, urin- u. bluttreibendes Mittel, auch als Zusatz zu reizenden Klystieren, Bädern, zu Salben etc. Der L. war im Alterthum dem Apollo heilig, Symbol der Dichterweihe, der Begeisterung, des Sieges, weshalb Dichter, Sieger, Triumphirende mit Lorbeerzweigen bekränzt, auch die Fasces damit geschmückt wurden (vgl. Laureatae literae). Man schrieb ihm auch die Gabezu, die Kraft der Weissagung zu wecken, weshalb die Pythia die Blätter kaute (s.u. Delphisches Orakel, vgl. Daphnephorien, Daphnomonteia). Mit Lorbeerzweigen, als Symbol des Glücks u. der Freude, schmückten die Römer Thüren, Penaten, Ahnenbilder, u. noch jetzt ist der Lorbeerkranz Symbol des Ruhms, bes. für Dichter u. Krieger.