Lothringen [1]

[529] Lothringen (franz. Lorraine), 1) ehemals ein deutsches Herzogthum, zu verschiedenen Zeiten von sehr verschiedenem Umfang (s. Lothringen, Gesch.), enthielt zuletzt das Land zwischen Luxemburg, Trier, Unterpfalz, Elsaß, Franche Comté u. Champagne; hatte 378 QM., mit fast 1 Million Ew. deutscher u. französischer Zunge (Metz bildet die Sprachscheide). Es war getheilt in die Herzogthümer L. u. Bar u. in die Bisthümer Metz, Toul u. Verdun; dann wurde es französische Provinz, welche die jetzigen (1790 gebildeten) Departements Mosel, Meurthe, Maas, Vogesen u. einige Cantone von Bas-Rhin umfaßte u. bei seiner Vereinigung mit Frankreich 479 QM. mit 1,200,000 Ew. enthielt. Wappen: ein rother rechter Schrägbalken in Gold, worauf drei silberne gestümmelte Adler hinter einander; Hauptstadt Nancy; 2) Plateau von L., eine wellenförmige Landschaft im nördlichen Theile der französischen Mittelgebirgslandschaft, 7–800 Fuß hoch, von 100–1300 Fuß hohen, isolirten Bergrücken durchzogen, durchströmt von der Mosel, Maas, Meurthe u. Saar, welche mit ihren tief eingeschnittenen Thälern, bes. wo sie die Bergzüge berühren, der Landschaft ein gebirgiges Ansehen geben Im Osten ist das Plateau von L. durch die Vogesen, im Westen jenseit der mittleren Maas von dem Argonner Walde begrenzt, während es an der oberen Maas sanft in die Tiefebene übergeht u. im Süden durch die Faucilles vom Plateau von Hochburgund geschieden.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 10. Altenburg 1860, S. 529.
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