Matthiä

[10] Matthiä, 1) Friedrich Christian, geb. 30. Dec. 1763 in Göttingen, wo sein Vater, Georg M., Professor der Medicin war, studirte Philologie u. Linguistik, wurde 1789 Lehrer der Lateinischen u. Griechischen Sprache am Erziehungsinstitute in Neuwied, 1789 Gymnasialdirector u. Professor in Grünstadt bis zur Auflösung dieser Anstalt, 1798 Professor der Klassischen Sprachen an der Centralschule in Mainz, trat 1800 daselbst in den Municipalrath, 1801 in das Conseil général du dép. Mont-Tonnère, wurde 1802 wieder Director des neuorganisirten Gymnasiums in Grünstadt, 1804 Professor in Frankfurt a. M., 1806 Rector daselbst u. st. 1822 als Oberstudienrath. Er gab heraus: Senecas Briefe, Frankf. 1803–1808, 2 Bde.; Aratos u. Dionysios Periegetes, ebd. 1817; Gregorius Cyprius, ebd. 1817, u. m. a. 2) August, Bruder des Vor., geb. 25. Dec. 1769 in Göttingen, wo er seit 1786 Philologie studirte, wurde 1789 Hauslehrer in Amsterdam, 1798 Lehrer an dem Institut Mouniers auf dem Schloß Belvedère bei Weimar, 1802 Director des Gymnasiums zu Altenburg u. st. 6. Jan. 1835 daselbst; er schr.: Verf. über die Verschiedenheit in den Nationalcharakteren, Lpz. 1802 (Preisschr.); Miscellanea philologica, ebd. 1803 f., 2 Bde.; Ausführliche griechische Grammatik, ebd. 1807, 3. Aufl. ebd. 1835, 3 Thle.; Griechische Schulgrammatik, Lpz. 1808, 2. Aufl. 1824; Grundriß der griechischen u. römischen Literatur, Jena 1815, 3. Ausg. 1834; Entwurf einer Theorie des lateinischen Styls, Lpz. 1826; Lehrbuch für den ersten Unterricht in der Philosophie, ebd. 1824, 4. Aufl. 1844, Encyklopädie u. Methodologie der Philologie, ebd. 1835; gab heraus Homers Hymnen, ebd. 1805; Euripides, ebd. 1813–29, 9 Bde. (10. Bd. als Indices herausgegeben von Kampmann, ebd. 1837); Ciceros auserlesene Briefe, ebd. 1816, 2. Aufl. 1828; Dessen auserlesene sieben Reden, ebd. 1818, 3. Aufl. 1831, u. eine neue Sammlung von sechs Reden, Lpz. 1830; Alkäos Fragmente, ebd. 1827; mehre griechische Chrestomathien; Eloquentiae latinae exempla e Mureti etc. scriptis sumta, ebd. 1821, 2. Ausg. Lpz. 1832; Vermischte Schriften in lateinischer u. deutscher Sprache, Altenb. 1833; Lebensbeschreibung von seinem ältesten Sohn Constantin M., Quedlinb. 1845.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 10.
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