Pugătschew

[682] Pugătschew (Pugazew), Jemeljan, geb. 1726 in Simowelsk am Don; war schon in früher Jugend Anführer einer geregelten Räuberbande, nahm im Siebenjährigen Kriege preußische Dienste, focht dann in der österreichischen Armee gegen die Türken u. wohnte 1770 der Belagerung von Bender bei. Zurückgekehrt, wurde er als Unruhstifter in Maikowka an der Wolga gefangen u. nach Kasan abgeführt, floh aber in sein Heimathsland u. erregte von hier aus, indem er auf eine große Ähnlichkeit mit dem Kaiser Peter III. bauend, sich für diesen ausgab, 1773 einen Aufstand. Die Zahl seiner Anhänger wuchs auf 16,000, indem er namentlich den Bauern Schutz gegen den Adel versprach, die Besatzung der Festung Jaizkoi zum Übertritt zu ihm beredete u: viele finnische Stämme u. die Tataren an sich zog; er erbeutete 36 Kanonen u. bemächtigte sich Kasans, überschritt, nachdem er vorher vergeblich Orenburg belagert hatte, die Wolga u. bedrohte Moskau, wurde aber von den Generalen Michelson u. Suwarow gefangen u. 10. Juni 1775 in Moskau hingerichtet. Vgl. Puschkin, Geschichte des Pugatschewschen Aufstandes, Stuttg. 1840.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 682.
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