Sarthe

[935] Sarthe, 1) Fluß im nordwestlichen Frankreich; entspringt in der Nähe der alten Abtei Latrappe, nördlich von Mortagne, im Departement Orne, geht durch dieses, durch Sarthe u. Mayenne-Loire, wird bei Malicorne schiffbar, nimmt mehre kleine Flüsse auf u. fällt unweit Angers in die Mayenne, mit welcher sie die Maine bildet u. dann in die Loire mündet. 2) Departement, früher zu den Landschaften Maine, Anjou u. Perche-Granat gehörig, zwischen den Departements Orne, Loir-Cher, Eure-Loir, Indre-Loire, Maine-Loire u. Maine; 113,1 QM., meist eben (zum Theil sehr fruchtbar, zum Theil Haide u. Sand); Flüsse: S., Huisne (nimmt den Gradon, Barbe d'orge, Horais u.a. auf), Loir, Orne u. vielen Nebenflüssen, so wie von einigen Seen; Producte: Wild (auch Wölfe), viel Holz, Mais, Weizen, Obst, Eisen, Thon u.a. Mineralien, einige Mineralquellen. Man treibt Feld- u. Gartenbau (Hanf, Kürbisse u. Getreide), Obst- u. Weinzucht, Viehwirthschaft, Bergbau (auf Eisen), Fabrikation von Eisenwaaren, gewebten Zeugen, Segeltuch, Leder, Handschuhen, Glas, Papier etc., Handel (mit den Landeserzeugnissen, bes. Lucernerklee, getrocknetem Obst). Die Eisenbahn von Paris nach Rennes u. St. Brieux durchschneidet das Departement u. zweigt hier von Le Mans nach Caen ab. Eintheilung in die 4 Arrondissements: Le Mans, La Flèche, Mamers, St. Calais, 31 Cantone mit 391 Gemeinden[935] u. (nach der Volkszählung von 1856) 467,193 meist katholischen Einwohnern. Das Departement gehört zur 18. Militärdivision u. zum 5. Militärobercommando (Tours); Hauptstadt: Le Mans.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, S. 935-936.
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