[672] Schweppermann, Seyfried, stammte aus einer Patrizierfamilie in Nürnberg u. begleitete den Burggrafen Friedrich von Nürnberg 1315 im Kriege des zum deutschen Kaiser gewählten Herzogs. Ludwig IV. von Baiern gegen den ebenfalls zum Kaiser ernannten Friedrich III. von Österreich, zeichnete sich an der Spitze der fränkischen Hülfstruppen aus, bes. aber 28. Sept. 1322 bei Mühldorf am Inn, wo er, der die flüchtigen Baiern wieder zum Stehen brachte, den Sieg für Ludwig entschied. Als am Abend nach der Schlacht aus Mangel an Vorräthen nur eine Schüssel mit Eiern erschien, rief Ludwig aus: Jedem Mann ein Ei, dem frommen S. zwei! ein Spruch, welcher auch in S-s Grabschrift aufgenommen wurde, welche im Kloster Castell in der Oberpfalz, zwischen Amberg u. Neumark, zu Anfang des 18. Jahrh. noch zu sehen war. Nach neuesten historischen Untersuchungen ist diese Geschichte von S-s Heldenthat bei Mühlberg u. seiner Belohnung mit zwei Eiern grundlos, vielmehr war der kaiserliche Feldhauptmann, welcher bei Mühlberg entschied, Graf Konrad von Schlüsselburg, u. S. wird von den Urkunden in dieser Schlacht gar nicht erwähnt, als Mitkämpfer bei Mühldorf auch nicht auf jener Grabschrift; dagegen entschied er in der Schlacht bei Guntersdorf od. Gammelsdorf u. erhielt für den Schaden, welchen er in diesem Gefecht litt, von dem Kaiser Ludwig die Burg zu Grunsberg für 300 Pfund Denare versetzt.