[579] Splint, 1) (Alburnum), ist an Bäumen das junge Holz, welches sich durch weiße Farbe u. weichere Substanz von dem eigentlichen Kernholz unterscheidet u. im Umfange desselben liegt. Es besteht aus allen drei Urformen der Pflanzen, Zellgewebe, Baströhren, Schraubengängen u. ihren Abänderungen, den punktirten Röhren. Die Splintlagen bilden in den Dikotyledonen concentrische Ringe zwischen Bast u. Holz; doch hängen diese im Anfang nicht überall zusammen. Bei den Nadelhölzern verschwinden die Schraubengänge in der Folge völlig, u. ihre Stelle ersetzen lange Röhren, welche meist an beiden Enden zugespitzt erscheinen u. auf deren Wänden runde Poren in einfachen Strichen, mit scheinbar erhabenem Rande, dann sich zeigen, wenn man parallel mit Quergefüge od. den Strahlengängen geschnitten hat. Der S. erzeugt sich aus dem Bildungssafte auf gleiche Weise, wie die Bastschichten. Außer dem Bildungssaft enthält er noch die rohe Flüssigkeit, welche in Baströhren aufsteigt, aber wenig eigenthümliche Säfte, wenig feste Niederschläge aus demselben u. eine noch nicht gehörig concentrirte Holzfeste. Daher ist der S. der Verderbniß weit mehr unterworfen als das Holz u. taugt nicht zu Baustoff, weil er leicht durch Nässe verdirbt, Schwämme ansetzt u. fault. Manche Bäume setzen mehr S. u. wenig Holz an; dies ist entweder ihrer Natur gemäß u. gewöhnlich Folge des schnellen Wachsthums, wie bei Weiden u. Pappeln; od. es ist Kränklichkeit, dies nennt man dann Splintschwäche u. leitet sie vom Einfluß ungünstiger Witterung, bes. von zu frühen Herbstfrösten, her; 2) (Splintbolzen), s.u. Bolzen 1).