Uistiti

[134] Uistiti (Seidenaffe, Saguinchen, Hapale Illig., Arctopithecus Geoffr.), Geschlecht der Affen der neuen Welt, als Übergangsform zu den Makis; Kopf rund, Gesicht platt, Nasenlöcher seitlich; Backentaschen fehlen, der lange, buschig behaarte Schwanz ist kein Greifschwanz; Zähne sind wie die der Affen der alten Welt, 20 Backenzähne, die Nägel sind zusammengedrückt u. spitzig (nur die der Daumen sind platt), der Daumen ist wenig getrennt; kleine, leicht zähmbare Thiere aus Amerika. Diese Gattung hat man jetzt in folgende zwei getheilt: A) Iacchus Geoffr. s. Hapale Illig. (eigentlich Uistiti, Titi); die unteren Schneidezähne sind zugespitzt, stehen in einem Bogen u. gleichen an Größe den Eckzähnen, Ohren mit großen Haarbüscheln, der starkhaarige Schwanz ist geringelt. Eigentlicher U. (Titi aus Paraguay, Hapale Iacchus, Iacchus vulgaris), 5 Zoll, der Schwanz 10 Zoll groß, Schwanz braun u. weiß geringelt, wie auch das Kreuz; der übrige Körper graubraun; vor den Ohren stehen zwei Büschel weißer, strahliger Haare; aus ganz Südamerika; halten auch ziemlich kaltes Klima aus; fressen vielerlei, auch Insecten, Schnecken, Fische, gebrauchen die Hände ungeschickt; U. mit dem Pinselschwanze (H. penicillatus) u. v. a. B) Ohraffe (Tamarin, Midas Geoffr.), Schneidezähne meiselförmig, stehen fast in gerader Linie, Eckzähne länger, Ohren ohne Haarbüschel Schwanz ungeringelt, weniger haarbuschig. Dazu: Pinsche (Pinche, Titi von Carthagena, kleiner Löwenaffe, M. Oedipus), 9 Zoll lang, Schwanz 12 Zoll, grau, braungewellt, glänzend, seidenartig, auf dem Kopfe lange, weiße, Herabhängende Haare, Schenkel u. Schwanz außen rostroth. Gesicht schwarz; in Brasilien; trägt den Schwanz oft über den Rücken geschlagen, mit angenehmer Stimme; hungert sich gefangen oft todt; Löwenäffchen (Marikina, M. Rosalia), goldgelb, mit langem, seidenartigem Haar, Mähne röther als der Pelz, Gesicht roch; dauern auch in Europa; artige Thierchen; Rothhändiger Tamaru (M. rusimanus), mit gelbrothen Händen u. Füßen, 8 Zoll lang, Schwanz gegen 16 Zoll, schwarz am übrigen Körper; possirlich, dauert in kaltem Klima nicht lang; Miko (Silberäffchen, M. argentatus), die langen, seidenartigen Haare silberweiß, etwas schwarz gesprenkelt, Ohren u. Hände rosenroth, Schwanz braun; sehr schön; zärtlich.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 134.
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