Finkeljôchen

Dat is Finkeljôchen. (Mecklenburg.) – Bützower Ruhestunden, IX, 38.

Finkel, eigentlich Fenkôl, dänisch Fennikel = Fenchel, daher Finkeljochen, eigentlich Finkeljuchen = Fencheljauche, d.i. schlechter Branntwein, wie Fusel. (Schütze, I, 316.) So heisst Jüchenbroer einer, der schlecht Bier braut. (Schütze, II, 316.) Der Verfasser eines Artikels Ueber die Einwirkungen der Juden auf die deutsche Sprache (Frommann, VI, 222) behauptet, abweichend hiervon, dass der letzten Hälfte des obigen Worts weder das deutsche Wort Jauche, noch ein deutscher Vorname zu Grunde liege, sondern dass es nur an Joachim hingelehnt sei, aus dem hebräischen jajin, das, wie das arabische wain zeige, mit unserm »Wein« genau zusamhänge. Zum Beweise für diese Behauptung wird die Stelle aus Hebel (Sämmtliche Werke, Karlsruhe 1832, III, 227) angeführt: »Zwei Zechbrüder besuchten oft eine Stunde weit einen Freund aufs Mittagessen, weil er guten Jochem hatte und ihm der Wein nicht überzwerch im Fass lag.« Hoffmann von Fallersleben bemerkt über das Wort (vgl. Frommann, V, 55): »Wahrscheinlich ist es weiter nichts als das rothwelsche ›gefünkelter Joham‹.« Vgl. auch Brem. Wb., I, 374; Schiller, Zum Thier- und Kräuterbuche, II, 27b.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 1. Leipzig 1867, Sp. 1026.
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