Fenchel, Eysenkraut, Rosen, Rauten, Schelkraut macht die Augen lauter.
Unsere Vorfahren machten einen übermässigen Gebrauch von Gewürzen, was nicht allein darin seinen Grund hatte, dass es ihrem Geschmack zusagte, sondern weil sie denselben mancherlei heilkräftige Wirkungen zuschrieben. So behaupteten sie, dass Pfeffer, Zimmt und Ingwer dem Magen und der Verdauung sehr zuträglich seien, der Fenchel dem aufgeblähten Magen dienen und die Verstopfung der Nieren öffnen soll. Die Melisse soll das Herz stärken und dessen Zittern und Klopfen vertreiben, der fleissige Gebrauch der Näglein Haupt und Herz ermuthigen, und die Muskatnuss sehr gut sein den Phlegmaticis oder flüssigen, kalten Leuten und auch den Melancholicis, und der Salbei soll trunken machen, wenn man ihn in Wein legt. Diese Anschauung hat auch in Sprüchen wie der obige von Gärtner und ähnlichen ihren Ausdruck gefunden. (S. ⇒ Rübe, ⇒ Saffran u.a.)
Lat.: Foeniculus, verbena, rosa et chelidonia, ruta, ex istis fit aqua, quae lumina reddit acuta. (Andr. Gartnerus, Bl. Sa.)