1. Besser freundtlich, denn feindtlich. – Henisch, 1223.
2. De gâr te fründelk is, hett Een bedrâgen o'r will Een bedrêgen. (Oldenburg.) – Weserzeitung, 4077; Goldschmidt, 79; Bueren, 138; Frommann, III, 431, 300; Eichwald, 579.
[1199] 3. Freundlich ein jeder einen empfaht, dieweil er Gelt im Seckel hat; hat er kein Gelt im Beutel nicht, so ist niemand, der jhn ansicht. – Gruter, III, 39.
4. Freundlich mit allen, gemein mit wenigen.
Dän.: Hos hver du dig venligen forhold, troe dog ei let, kierlighed er kold. (Prov. dan., 178.)
5. Freundlich und falsch daneben ist ein böses Leben.
6. Freundlich vnd falsch daneben ist (gemeiniglich) der Huren Leben. – Petri, II, 315.
7. Freundlich vnd stille ist aller Jungfrawen wille. – Petri, II, 315.
8. Freundlich vnd wenig rede sind der Jungfrawen zierde. – Gruter, III, 39.
9. Freundlich vom Mund und falsch vom Herzen pflegt die Welt zu scherzen. – Parömiakon, 2849.
10. Freundlich, Wort wenig vnnd wol formirt, seynd der Jungfrawen beste zierd. – Gruter, III, 39.
11. Mit jedermann dich freundlich halt, vertraw doch nicht, die Lieb ist kalt. – Lehmann, II, 413, 78.
12. Wer nicht freundlich ist gesinnt, dessen Freundschaft ist nur Wind.
Frz.: Ne crois nul, s'il n'est ton ami. (Cahier, 89.)
13. Wer sich freundlicher erzeigt, als er zu thun schuldig, der sagt so viel: hut dich, ich schlag dich. – Lehmann, 337, 74.
Dän.: Hvo anstiller sig venligere end han bør, det er som han vilde sige: Vær dig, jeg slaaer dig. (Prov. dan., 31.)
Span.: Quien te hace fiesta que no te suele hacer, ó te quiere engañar, ó te ha menester. (Bohn I, 252.)
*14. Er ist so freundlich, es wäre gut Teufel daraus zu machen.
*15. Er ist so freundlich wie ein Maikätzchen.
Lat.: Magis audet is, qui senectam exuit. (Philippi, I, 233.)
*16. Er ist so freundlich wie eine Klosterfrau von Hermetschweil. – Klosterspiegel, 74, 9.
Ironisch von einem sehr gehässigen und neidischen Menschen.
*17. Freundlich wie ein junger Wolf. (Schles.)
*18. Freundlich wie eine faust uffm aug. – Lehmann, 872, 43.
*19. Freundlich wie rauch im aug. – Lehmann, 872, 43.
Ironisch von etwas Widerwärtigem, weil der Rauch zu den Augen in keiner freundlichen Beziehung steht.
*20. He is so freundlich as en Ôrworm. (Holst.) – Schütze, III, 176; für Altmark: Danneil, 58; hochdeutsch bei Lehmann, 871, 43.
Wird von einem Menschen gesagt, der sich bei jemand auf alle Weise einzuschmeicheln sucht. Von den leichten, gefälligen Hin- und Herbewegungen desselben.
*21. So freundlich, als wenn er Holzäpfelessig getrunken hätte. – Parömiakon, 2313.
22. Besser freundlich abschlagen, als mit Unwillen geben. – Hermann, III, 11.
23. Halt es mit jedermann freundlich, traw aber vnter tausenden kaum einem. – Petri, II, 369.
*24. Freundlich wie ein Sewdreck. – Hans Sachs, IV, XXXII, 1.
*25. Freundlich wie ein Stock. – Ayrer, I, 99, 13.
*26. He is net so fründelk as 'n Arm vull junge Katten. – Kern, 717.
Buchempfehlung
Der Waldbrunnen »Ich habe zu zwei verschiedenen Malen ein Menschenbild gesehen, von dem ich jedes Mal glaubte, es sei das schönste, was es auf Erden gibt«, beginnt der Erzähler. Das erste Male war es seine Frau, beim zweiten Mal ein hübsches 17-jähriges Romamädchen auf einer Reise. Dann kommt aber alles ganz anders. Der Kuß von Sentze Rupert empfindet die ihm von seinem Vater als Frau vorgeschlagene Hiltiburg als kalt und hochmütig und verweigert die Eheschließung. Am Vorabend seines darauffolgenden Abschieds in den Krieg küsst ihn in der Dunkelheit eine Unbekannte, die er nicht vergessen kann. Wer ist die Schöne? Wird er sie wiedersehen?
58 Seiten, 4.80 Euro