1. Hopp, Ann-Dschienke! (Hüpf', Anna Regina!) (Königsberg.)
Gewöhnlicher Zuruf z.B. beim Aufhelfen einer Last, um die Gleichzeitigkeit des Hebens zu veranlassen.
2. Hüpfe nicht weiter, als der Graben breit ist.
Lat.: Ita fugias, ne praeter casam. (Terenz.) (Binder I, 817; II, 1577.)
*3. Er hüpft weiter, als der Graben breit ist.
Lat.: Majores pennas nido extendere. (Horaz.) – Oportet agrum imbecilliorem esse, quam agricolam. (Columella.) (Binder II, 1752 u. 2426.)
*4. Er hüpft wie eine Bachstelze. – Parömiakon, 963.
*5. Er will breiter hüpfen als der Graben ist.
Lat.: Pennas nido majores extendere. (Horaz.) (Binder I, 1347.)
*6. Es ist gehüpft wie gesprungen. – Eiselein, 216; Mayer, I, 196; Simrock, 3175; Braun, I, 470; für Steiermark: Firmenich, II, 768, 97; für Franken: Frommann, VI, 317, 194.
Nach rabbinischer Vorschrift wird nach dem »Dreimalheilig« im Gebet Keduschah ein wenig in die Höhe gehüpft. Es soll aber nach Jes. 6, 2 mehr ein Schweben, kein Springen sein, der Volkswitz meinte aber, es sei einerlei, ob kodesch – gehuppt oder kodesch – gesprungen. – Um auszudrücken, dass ein wesentlicher Unterschied nicht stattfinde, ob das eine oder andere sei oder geschehe, gibt es verschiedene Redensarten, und jedes Volk hat die seinigen. Wir sagen auch: Es ist gesotten wie gebacken. Die Albanesen: Rasirt wie geschoren. Die Czechen: Geschoren wie geschnitten, es ist alles eins. Ob gebrüllt oder geblökt. Auf Stroh wie auf Gras. Die Basken: Es ist eins, das Korn aus [924] dem Sack verlieren oder das Mehl aus der Tasche. Die Franzosen: Gut geschlagen oder schlecht geschlagen, ist immer geschlagen. (Reinsberg IV, 129.) In Oberösterreich: 'S ist g'hupft wie g'sprunga. (Baumgarten.) In Schwaben: 'S ist gehopft wia gesprunga. (Nefflen, 466.)
Jüd.-deutsch: Kodesch gehuppt, kodesch gesprungen. (Tendlau, 510.)
Frz.: Autant vaut traîner que porter. (Gaal, 947.)
*7. He hüppt as de Krey in'n Schnee.
Zur Bezeichnung des ungeschickten Hüpfens.
*8. Er hüpft wie ein Nackter in Nesseln.
Seine Bewegungen sind der Ausdruck des Schmerzes.
Poln.: Cieszy się, jak nagi w pokrzywach. (Lompa, 6.)