Hacke (Ferse)

Hacke (Ferse).


1. An den Hacken kann man sehen, ob einer kann gehen.

Dän.: Det kiendes paa hans hæle hvad helbred han haver. (Prov. dan., 267.)


*2. De Hack'n naotreck'n. (Altmark.) – Danneil, 72.

Rasch zugehen.


*3. De Hack'n wîs'n.Danneil, 72; Schütze, II, 91.

Davonlaufen, entfliehen.

Holl.: Hij laat zijne hakken kijken. (Harrebomée, I, 273b.)


*4. Die Hacken auf den Rücken nehmen.

Holl.: Hak op teen nemen. (Harrebomée, I, 273b.)


*5. Dö nehmen d' Haxen in d' Händ. (Oberösterreich.)

Sie beeilen sich. Hacken = Fersen.


*6. Einem die Hacken zeigen.

Holl.: Hij laat zijne hakken kijken. (Harrebomée, I, 273.)


*7. Enem up de Hacken sitten.Schütze, II, 91; Stürenburg, 80.

Ihn hart verfolgen, ihm auf den Fersen sein.

Holl.: Iemand op de hakken zitten. (Harrebomée, I, 273.)


*8. Er macht (kurze) Hacken.Frischbier2, 1433.

Gibt Fersengeld.


*9. Er sitzt ihm auf den Hacken.Frischbier2, 1434; Hennig, 94.

Geht ihm auf Tritt und Schritt nach.

Holl.: Iemand op de hakken (hielen) zitten. (Harrebomée, I, 273 u. 308a.)


*10. Er weist ihm die Hacken.Frischbier2, 1433.

Einmal: er entflieht, gibt Fersengeld (s.d.) aber auch, sich zur Wehre setzen. Nach Hennig (94): Sich verächtlich umkehren und weggehen.


*11. He seeg em leewer de Hacken as de Tehnen (Zehen).Eichwald, 705.

Holl.: Hij ziet liever zijne hielen dan zijne teenen. (Harrebomée, I, 308a.)


*12. Ik will di Hacken maken. (Holst.) – Schütze, II, 91.

Beine, Füsse. Ich will dich gehen lehren.


*13. Töf, ik will die Hack'n maok'n. (Altmark.) – Danneil, 72.

Ich will dir Beine machen.


[246] *14. Up de Hacken sitt'n.Danneil, 72.

Zu etwas antreiben.


*15. Up'n scheiwen Hacken gahn. (Hannover.) – Gebhard.

Betrunken sein.


*16. Van den Hacken bet to'm Nacken (nichts dögen). (Holst.) – Eichwald, 707; Schütze, II, 91; für Altmark: Danneil, 72.

Von den Füssen bis zum Kopfe.


[Zusätze und Ergänzungen]

*17. Er setzt sich auf die Hangschen.

D.h. in Fechterstellung, um Widerstand zu leisten.

Frz.: Mettre un cheval sur les hanches.


*18. Man sieht lieber die Hacken (Fersen) als die Spitzen (der Füsse) von ihm.


Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870.
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