Heide (die)

1. Besser in der Heide auf altem Karren, als auf dem Meere in neuem Schiff.


2. Die Heide schämt sich.

Eine landläufige Redensart von der verspäteten Blüte unserer Eriken. (Vgl. Herm. Masius, Naturstudien, Samml. 2, S. 189.)


3. In der Heide (im Holzlande) sind die wärmsten Oefen. (Wend-Lausitz.)


[458] 4. Lüneburger Heide, armer Brüder (Wichtel) Weide.Eiselein, 439; Simrock, 6682; Körte, 3984; Braun, I, 9433; Reinsberg V, 91.


5. Was es auf der Heide nicht gibt, das verlangt man. (Lit.)


6. Wer auf der Heide Futter erzielt, hat gewonnen Spiel.


*7. Auf grüner Heide fischen.Schottel, 1116a.


*8. Der ist hinter der Heide her. (Niederlausitz.)

Um zu sagen, er ist dumm, unwissend, ungebildet.


*9. Eenen Heide un Weide verwitn.Eichwald, 764.


*10. Einem Heide und Weide aufkündigen.


*11. Sie werden dich auf der Heide nackt und auf dem Gereute1 barfuss herumführen. (Lit.)

1) Eigentlich auf den durch Ausbrennen urbar gemachten Stellen.


[Zusätze und Ergänzungen]

*12 Nun brennt die Heide. (Niederlausitz.)

So sagt man, wenn der brennende Kien auf dem Kamin den in Reserve liegenden Kien erfasst und anzündet.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 1419.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika